Aufgespießt Meditation mit Plastikbläschen
Noppenfolie kann alles – man muss es nur probieren.
Spannender als der Inhalt vieler Pakete ist die Verpackung. Also nicht der Pappkarton oder Umschlag – sondern die Luftpolsterfolie, die das Versandgut umhüllt.
Ihre erste Aufgabe, Selbiges vor Zerstörung während des Versandprozesses zu bewahren, hat sie mit dem Auspacken erfüllt. Willige Abnehmer aus dem aktuellen Umfeld kümmern sich gleich im Anschluss oft hingebungsvoll um das zweite Leben der noppigen Fläche. Einfach der Reihe nach alle Bläschen knacken – plopp, plopp, plopp – zur besonderen Freude der anderen Anwesenden. Auch schon gesehen: Brautschleier, Pflanzenwärmer und Gangstermasken aus Noppenfolie.
Oder dies: Plastik-Nupsi eins bis 24 mit Edding beschriften und jeden Tag in Vorfreude auf Heiligabend einmal draufdrücken. Günstiger, nachhaltiger und unkonventioneller Weihnachtskalender mit zugegeben mäßigem Überraschungseffekt.
Für eine knackige Pointe muss der Autor sich an dieser Stelle noch ein bisschen konzentrieren. Dazu wird er ganz meditativ zwei bis zehn Quadratmeter Noppenfolie am Stück zerknipsen – fördert den Gedankenfluss. Plopp. Plopp. Plopp.
