Aufgespießt Neue Bahnstrecke ist für Züge zu steil
Milliardenschwere Ingenieurskunst erweist sich als Riesenflop.

Es geht an dieser Stelle zwar mal wieder um die Bahn. Aber nicht um Verspätungen. Sondern um eine für vier Milliarden Euro durch die Schwäbische Alb getriebene neue Strecke – die so steil ist, dass schwere Güterzügen nicht fahren können. Und wo nichts fährt, gibt’s keine Verspätungen...
Dabei sollte Ingenieurskunst das lästige Mittelgebirge für die Bahn einebnen: Mächtige Tunnel und Brücken sollten nicht nur den leichten ICE zwischen Ulm und Wendlingen Tempo machen. Sondern endlich auch den Güterzügen, bei denen bislang auf der alten Geislinger Steige das Blumenpflücken während der Fahrt erlaubt ist. Nur deshalb hat der Bund das Steuersäckel geöffnet.
Bis zu 20 Güterzüge am Tag sollten unter der Alb hindurchrasen. Doch seit der Eröffnung Ende 2022 ist nur ein einziger Güterzug gefahren. Nur Mini-Güterzüge – beladen vielleicht mit Styropor – können die Steigung schaffen. Doch „so leichte Güterzüge gibt es nicht und wird es wahrscheinlich auch nicht geben“, ätzt Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und wirft der Bahn vor, das Projekt für Bundestag und -Regierung „schöngerechnet“ zu haben.
Wenigstens schön rechnen geht also noch bei der DB, bei der Fahrpläne sonst ja nur noch geschätzt werden.