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Aufgespießt Polizei muss bei Taschengeld-Streit schlichten

Kurioser Einsatz der Ordnungshüter in Erfurt.

Von Siegfried Denzel 11.08.2024, 18:24
Genau nachgezählt und für zu wenig befunden  – das Taschengeld.
Genau nachgezählt und für zu wenig befunden – das Taschengeld. Foto: dpa

Eskalierende Tarifstreitigkeiten zu schlichten, gehörte bislang nicht zum Aufgabenprofil der Polizei. Wie gesagt: bislang. Denn während sich vor Monaten streikende Lokführer und Bahn-Manager kurz vor der Handgreiflichkeits-Grenze einigten, gelang das in einer Erfurter Familie nicht.

Als seine Forderung nach mehr Taschengeld erfolglos blieb, hat ein 15-Jähriger am Samstagabend Möbel in seinem Zimmer demoliert und Gegenstände herumgeworfen. Laut und unmissverständlich sein Ultimatum: Entweder sofort mehr Geld – oder verwüstete Wohnung.

Die Mutter erklärte die Tarifrunde mit ihrem Sohn daraufhin für gescheitert und rief die Polizei als Schlichter an. Die kamen dann tatsächlich zu „Tarifverhandlungen“, wie es im Polizeibericht heißt, führten ein „klärendes Vermittlungsgespräch zwischen den Verhandlungsparteien“. Wie die dabei gefundene Einigung aussieht, teilten die Beamten nicht mit: Sie öffentlich zu machen oder auch nicht, liege in der „Tarifautonomie der Familie“.