Aufgespießt So wird man Wahlsieger wider Willen
Nicht mal kandidiert, dennoch gewonnen.
Böse Zungen behaupten, die meisten Politiker interessierten sich in ihrem ganzen Streben hauptsächlich für Eines: sich selbst. Posten, Ansehen, kostenlose Ess- und Trink-Einladungen, möglichst großzügige finanzielle Möglichkeiten.
Wer sich im politischen Geschäft auskennt, wird sicher zumindest hinter vorgehaltener Hand bestätigen: Ja, die Kollegen gibt es wirklich. Aber auch das komplette Gegenteil: Siegfried Nägele aus dem beschaulichen Bissingen an der Teck am Fuße der Schwäbischen Alb. Er wurde zum Bürgermeister gewählt – dabei hat er sich weder beworben, noch irgendein Interesse, diesen Posten auszufüllen.
Nägele stand gar nicht auf dem Wahlzettel, doch mehr als die Hälfte der Wähler haben ihn bei der Abstimmung nachträglich als Wunschkandidaten nominiert. Hilft nichts, der Mann möchte weiter im Hintergrund einfach seine Arbeit im Gemeinderat machen. Nicht für sich, für alle.
