Aufgespießt Streit zwischen einem Opernsänger und seinem Nachbarn geht ins dritte Jahr
„Keiner schlafe“ - warum dann ausgerechnet in Wien?
Musikalische Nachbarn zu haben, ist für die Beteiligten nicht immer ein Quell der Freude. So wie in Wien, wo der Streit zwischen einem offenbar völlig unmusikalischen, aber ruhebedürftigen Mieter und einem aufstrebenden Star der österreichischen Opernszene nun ins dritte Jahr geht.
Zu 700 Euro Schadenersatz hat das Verwaltungsgericht Wien den 33-Jährigen schon verurteilt, nachdem er eine von der Stadt verhängte „Schweigepflicht“ unter Hinweis auf die künstlerische Freiheit zurückgewiesen hatte. Nun will der genervte Nachbar in der nächsten Instanz noch mehr Schadenersatz verlangen und zudem auf Unterlassung klagen.
Denn schon Wilhelm Busch wusste: „Musik wird oft nicht schön empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden.“ Wobei: „Schön“ hängt für den Kläger auch mit der Tageszeit zusammen: „Niemand will um 6.30 Uhr von Operngesang geweckt werden“, sagte er einer Wiener Zeitung. Dabei könnte der für seine Ruhestörungsklage genommene „Beweis“ gar nicht besser passen: Der 33-Jährige hatte Arien aus Puccinis „Turandot“ geschmettert - einschließlich der weltberühmten „Nessun dorma“ - „keiner schlafe!“ Also bitte.