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Aufgespießt Warum die Stralsunder Polizei gegen den Weihnachtsmann ermittelt

Einem Vierjährigen mit der Rute ins Gesicht geschlagen?

Von Siegfried Denzel 28.11.2024, 05:45
So ist's ungefährlich: Weihnachtsmann ohne Rute.
So ist's ungefährlich: Weihnachtsmann ohne Rute. Foto: Imago/Future Image

Es war eine Szene wie in Loriots „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Ein Junge – nennen wir ihn Dickie – streckt dem Bärtigen die Zunge heraus. Vom Stralsunder Weihnachtsmarkt wird genau eine solche Szene gemeldet, aber mit einem entscheidenden Unterschied zur (friedlichen) Loriot-Version: Wirft hier Opa Weihnachtsmann einfach beleidigt Kostüm, Geschenkesack und Rute in die Ecke, weiß sich der Stralsunder Weihnachtsmann gegen freche Jungs zu wehren – mit einem Schlag der Rute ins Gesicht des Zunge-zeigenden Vierjährigen!

So jedenfalls beschrieb die Mutter des Kleinen den Vorfall bei der Polizei, die nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Weihnachtsmann ermittelt. Der wiederum hat sich bei der Vernehmung wohl um Kopf und Kragen geredet: Nein, er habe dem Jungen nicht ins Gesicht geschlagen – nur mit der Rute einen Klaps auf den Allerwertesten gegeben.

Das macht aus der offenbar als pädagogische Maßnahme geplanten Reaktion auf rausgestreckte Zunge und hinterhergeschickten Spruch „Du bist doof!“ aber tatsächlich eine Körperverletzung mit Tatwaffe – bei Verurteilung mit Freiheitsstrafe belegt.

Um Wiederholungen auszuschließen, gibt’s nur eine Lösung: Weihnachtsmänner entwaffnen! Drückt ihnen statt der Rute einfach eine große Glocke in die Hand. Dann laufen sie zwar rum wie rotkostümierte Büttel – aber mit Glocken werden sie hoffentlich nicht zuhauen.