1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Aufgespiesst
  6. >
  7. Aufgespießt: Wegen 10 Sekunden: Statt auf dem BER muss Passagierjet in Hannover landen

Aufgespießt Wegen 10 Sekunden: Statt auf dem BER muss Passagierjet in Hannover landen

Mini-Verspätung hat Maxi-Auswirkungen.

Von Siegfried Denzel Aktualisiert: 01.08.2024, 18:59
Zehn Sekunden zu spät - da gibt's am BER keine Gnade.
Zehn Sekunden zu spät - da gibt's am BER keine Gnade. Foto: Imago

Die Lichter Berlins waren zum Greifen nah, der aus Alicante kommende Eurowings-Jet war auf 84 Meter gesunken und mitten im Landeanflug. Da sprang in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag der Zeiger auf 00.00 Uhr; zehn Sekunden später hätte die Maschine aufgesetzt, um die Passagiere in die Hauptstadt-Nacht zu entlassen.

Doch die Piloten brachen den Anflug ab und starteten durch: ins 300 Kilometer ferne Hannover. Dabei gab’s gar keinen technischen Notfall – sondern „nur“ einen bürokratischen: Ab Mitternacht gilt am BER absolutes Nachtflugverbot – der Jet hätte sogar dann nicht landen dürfen, wenn der Sonntag gerade eine Sekunde alt gewesen wäre.

Hätte die Crew Menschenverstand statt Prinzipientreue walten lassen und die Maschine trotz der Mini-„Verspätung“ am BER aufgesetzt, hätte es zwar keinen Riesenumweg für die 212 nun in Hannover gestrandeten Fluggäste gegeben. Aber möglicherweise ein Bußgeld von 50.000 Euro für die Airline – da sind die Prioritäten klar ...