Aufgespießt Zu schwer für den Staatsdienst?
Brandenburg wollte Lehrerin wegen 700 Gramm nicht verbeamten.
Viele haben das Jahr mit guten Vorsätzen begonnen. Weniger auf die Waage bringen zum Beispiel. Doch eine brandenburger Lehrerin hat für sich das genaue Gegenteil beschlossen: Der Verzicht aufs Abnehmen ist für sie ein Akt des politischen Widerstands - gegen übergriffige Bürokratie.
Nachdem sie ihr Staatsexamen mit 1,2 bestanden hatte, an einer Gesamtschule Deutsch und Englisch unterrichtet und gar Vertrauenslehrerin ist, wollte sie endlich verbeamtet werden. Doch nach den brandenburger Vorschriften ist das unmöglich: Nicht, weil sie eine schlechte Pädagogin ist. Sondern weil sie 700 Gramm zu viel wiegt. Um diesen Wert „riss“ sie den für Beamte vorgegebenen maximalen Body-Mass-Index (BMI) von 30. Ein ärztliches Attest, dass ihr beste Fitness bescheinigte, half nichts.
Erst das Verwaltungsgericht in Potsdam stellte fest, dass 700 Gramm kein schwerwiegender Grund seien - besonders, weil der Amtsarzt nur den BMI sah und gar nichts zum Gesundheitszustand der Frau wissen wollte. Zum Jahresende hatte nun das Schulamt Neuruppin ein Einsehen und verbeamtete die Lehrerin. Die reagierte: erleichtert - auch ganz ohne Abnehmen.