Tarifstreit Ausweichflughafen Braunschweig wegen Warnstreiks am Limit
Der Ausstand hat begonnen: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi fallen bundesweit Tausende Flüge aus. Weil auch in Hannover wenig geht, stößt der kleine Braunschweiger Flughafen an Grenzen.

Hannover/Bremen - Angesichts des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi am Flughafen Hannover beginnt für viele Reisende der Urlaub im benachbarten Braunschweig. Am Airport der zweitgrößten Stadt des Landes werden nach Angaben von Airport-Sprecher Ernst-Johann Zauner zusätzlich sechs Abflüge und drei Ankünfte mit mehr als 1.000 Flugästen abgewickelt.
Seit Mitternacht sind Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheitsbereiche im Ausstand. Der Warnstreik soll 24 Stunden dauern. Insgesamt sind 13 deutsche Flughäfen betroffen.
Kleiner Teil betroffener Urlauber kann ausweichen
In Hannover seien insgesamt 98 Verbindungen gestrichen, darunter 48 Abflüge und 50 Ankünfte, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Schätzungen zufolge dürften davon etwa 10.000 bis 12.000 Passagiere betroffen sein. Ein kleiner Teil kann alternativ vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in den Urlaub starten.
„Mit dem Programm sind wir aber am Limit“, sagte Zauner. Mehr Ausweichmöglichkeiten könne der Flughafen, der nicht vom Warnstreik betroffen sei, nicht leisten. Der erste Abflug in Braunschweig ging um 3.45 Uhr am Montagmorgen morgen Richtung Spanien, wie der Sprecher berichte. Bis zum Nachmittag würden weitere touristische Ziele angeflogen.
Verdi will Verbesserungen für die Luftsicherheit
Hintergrund der Warnstreiks sind zwei verschiedene Tarifkonflikte: Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.
In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit. Die Streiks seien nicht verhältnismäßig, sagte der Hauptgeschäftsführer des Luftverkehrsverbands BDL, Joachim Lang.