Agrar Autobahnauffahrten in Sachsen-Anhalt blockiert
Am Mittwoch blockieren Landwirte in Sachsen-Anhalt fast alle Autobahnauffahrten. So sind die Aktionen gelaufen.
![Ein Protestplakat mit der Aufschrift „Landwirte mache jeden satt, auch die Gegner die er hat!“ ist an einem Traktor befestigt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2024/01/31/2fd682c6-dd66-4673-893e-7b850b2e240e.jpeg?w=1024&auto=format)
Magdeburg - Hunderte Landwirte haben am Mittwoch in Sachsen-Anhalt stundenlang fast alle Autobahnauffahrten mit Fahrzeugen blockiert. Die Aktionen begannen 8.00 Uhr und endeten am Nachmittag. Nach ersten Erkenntnissen hätten sich rund 500 bis 600 Landwirte beteiligt, sagte der Präsident des Landesbauernbundes, Martin Dippe, der Deutschen Presse-Agentur.
Einige Auffahrten wurden in Absprache mit der Polizei vorübergehend geöffnet. „Es konnten über den gesamten Zeitraum keine besonderen Stauerscheinungen im Zusammenhang mit den Protestaktionen festgestellt werden“, teilte die Polizeiinspektion Magdeburg am Nachmittag mit. Die Inspektion in Halle erklärte für den Landessüden, es habe teilweise Verkehrsbehinderungen gegeben. „Größere Stauerscheinungen blieben aus.“
Vereinzelt gab es Zwischenfälle: Beim kurzzeitigen Öffnen einer Blockade an der Anschlussstelle Schafstädt der A38 habe am Morgen ein Autofahrer beim Vorbeifahren einen Teilnehmer der Versammlung gestreift, so die PI Halle. Eine medizinische Behandlung sei nicht nötig gewesen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Auch habe es riskante Manöver beim Umfahren von Blockaden gegeben.
Die Polizeiinspektion Magdeburg teilte mit, an der Anschlussstelle Calbe sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Ein Autofahrer habe einen Traktorfahrer geschubst. Der Traktorfahrer habe leichte Verletzungen erlitten.
Eine online veröffentlichte Liste zeigte, dass insgesamt mehr als 70 Auffahrten blockiert werden sollten: je 12 Auffahrten an der A2 und A9, 15 an der A14, 17 an der A36, 14 an der A38 und 3 an der A143. Eine Sprecherin der Polizeiinspektion Magdeburg sagte, die Landwirte hielten sich an die Auflagen. Insgesamt gebe es keine größeren Staus.
Die Polizei hatte die Verkehrsteilnehmer dazu aufgerufen, die betroffenen Autobahnbereiche zu vermeiden. „Umfahrt die Bereiche weiträumig und denkt bei Staubildungen an die Rettungsgasse“, schrieb die Polizeiinspektion Magdeburg auf dem Portal X (früher Twitter).
Hintergrund der Proteste sind die Haushaltsberatungen im Bundestag. Die Ampel-Koalition will Steuerbegünstigungen für Landwirte beim Agrardiesel schrittweise abschaffen.