Freizeit Baggerstadt Ferropolis 2025 mit Musik und mehr Camping
Die Baggerstadt Ferropolis ist ein Freiluftmuseum zur Geschichte der Braunkohleförderung. Zugleich bieten die Tagebaugroßgeräte eine einzigartige Kulisse für Großveranstaltungen sowie Urlauber.
Gräfenhainichen - Die Baggerstadt Ferropolis bei Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) bietet 2025 zwölf Veranstaltungen. „Rückblickend sind wir mit 2024 sehr zufrieden. Da wurde gezeigt, was an Bandbreite geht, und damit machen wir im Jahr 2025 weiter“, sagte Janine Scharf, Mitglied der Geschäftsleitung der Ferropolis GmbH, der Deutschen Presse-Agentur. Den Angaben zufolge kamen im Vorjahr mit insgesamt 340.000 Gästen 30.300 Menschen mehr als 2023.
2024 gab es auch zwei Rückschläge: Das Full-Force-Festival pausiert 2025. Die Metal-Veranstaltung soll 2026 wieder stattfinden. Zudem wurde das Melt-Festival im Vorjahr zum letzten Mal gefeiert. „Das kann nicht einfach ersetzt werden. Neue ausgleichende Musikveranstaltungen haben wir nicht, weil nicht mehr so viele Leute kommen“, sagte Scharf. Man könne nur schauen, was sich die Gäste wünschen, was man gerade machen kann und hoffen, einen neuen Coup zu landen. Vor allem wegen gestiegener Kosten war entschieden worden, dass das Melt-Festival in Zukunft nicht mehr stattfinden kann.
Erstmals Deutsche Grillmeisterschaften in Ferropolis
Ein Hoffnungsträger und neu im Programm ist das Thema Kulinarik. „26. bis 27. Juli wird in Ferropolis erstmals die Deutsche Grillmeisterschaft gefeiert, die hoffentlich viele Gäste anlockt“, sagte Scharf. Zuvor gibt es für Sportbegeisterte vom 30. Mai bis 1. Juni den „Neuseenmann Triathlon“.
Musikalisch wird vom 20. bis 22. Juni das „HIVE Festival“ als genreübergreifendes Festival gefeiert. Das Hip-Hop-Festival „Splash!“ Läuft vom 4. bis 6. Juli. Für die queere Fangemeinschaft ist vom 18. bis 21. Juli wieder das „Whole Festival“ im Programm.
Selbermachen, Schlager und Feuerwerk im Programm
Beim Macherfestival „The Real Life Guys“ steht das Thema Selbermachen vom 8. bis 10. August im Vordergrund. Wie schon im Vorjahr wird mit dem Publikum zusammen gebaut. Was es konkret wird, entscheidet sich vor Ort.
Ebenso im Programm ist auch das Schlagerfestival „Olé Party“ am 6. September und die „Pyro Games“ am 13. September.
Hinsichtlich des Erhalts der Bagger ist der Absetzer Gemini ein Sorgenkind. „Die Schwellen sind am Verfaulen und müssen ersetzt werden. Die Kosten belaufen sich auf eine knappe Million Euro. Wir müssen abwägen, wie sich die Baupreise entwickeln“, sagte Scharf. Im Museumsbereich gibt es zwei neue Multimedia-Elemente, damit sich die Besucher noch mehr mit dem Thema Bergbau beschäftigen können.
Campingangebot wird erweitert
Seit 2020 hat Ferropolis bis zum Saisonbeginn auch Camping unter Baggern im Angebot. Im Vorjahr kamen 1800 Campingbesucher auf die 150 zeitlich begrenzten Stellplätze. Die gute Nachfrage beflügelte Ferropolis, das Geschäftsfeld Campingplatz auszubauen. Auf einem weiteren Stellplatz, in der Nähe der Baggerstadt, sollen mit „Camping am See“ in diesem Jahr weitere 240 Stellplätze für die gesamte Saison entstehen.
In Ferropolis bilden seit der Weltausstellung Expo 2000 drei ausgediente Tagebaubagger und zwei Absetzer die Kulisse für Konzerte. Die Geräte sind Zeitzeugen der ostdeutschen Industriegeschichte, mehrere Hundert Tonnen schwer und bis zu 30 Meter hoch. Ab 1964 bis 1991 wurde auf dem heutigen Ferropolis-Gelände - damals unter dem Namen „Tagebau Golpa-Nord“ - Braunkohle gefördert. Nach der Stilllegung 1991 begann die Sanierung.