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Polizei-Großeinsatz Batman aus Kempten löst Amok-Alarm im Allgäu aus

Das ist nicht Gotham City: Ein als Batman verkleideter 21-Jähriger sorgte in Kempten für ganz schön Aufruhr – ein Passant meldete der Polizei einen bewaffneten Mann.

Von Tim Müller 10.05.2023, 18:13
"Kemptens Batman" - so in etwa läuft ein 21-Jähriger seit Jahren durch die Stadt im Allgäu.
"Kemptens Batman" - so in etwa läuft ein 21-Jähriger seit Jahren durch die Stadt im Allgäu. Foto: dpa/Auktionshaus Hampel/Symbol

Kempten / DUR – Seit Jahren ist der „kempten_batman“, wie sich der 21-Jährige auf Instagram nennt, in der 69.000-Einwohner-Stadt im Allgäu bekannter als ein bunter Hund. Nun bekam es der selbsternannte „Beschützer von Kempten“ unfreiwillig mit der Polizei zu tun – doch was war passiert?

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hatte gegen Dienstagmittag ein Passant den Polizeinotruf gewählt und einen „bewaffneten und Tarnkleidung tragenden Mann bei der Allgäuer Zeitung“ gemeldet. Daraufhin rückte, laut Polizeisprecher Holger Stabik, „ein Großaufgebot der Polizei bestehend aus 15 Streifenwagen mit 30 Beamten“ aus. Die Angst vor einem Terroranschlag oder einem Amoklauf in Kempten war ganz real.

Allgäuer Batman wird verhaftet

Als das Großaufgebot bei der Redaktion ankam konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden: Die vollbewaffneten Beamten stellten fest, dass es sich bei dem „Angreifer“ um den selbsternannten Batman handelte. Sicherheitshalber filzten die Polizisten den 21-Jährigen jedoch, wobei sich die „Waffe“ als Nerf Gun, also eine Spielzeugpistole die mit Schaumgummigeschossen feuert, zu erkennen gab.

Hobby-Batman voller Angst: „Hoffentlich sind die nicht wegen mir hier“

Aber warum war der „Beschützer von Kempten“ eigentlich bei der Allgäuer Zeitung? Nach eigener Aussage zieht es den gebürtigen Kemptener Ende Mai nach München, weswegen er zu einem „Abschiedsinterview“ zu Gast beim Radiosender RSA war, so die Allgäuer Zeitung.

Als er das Sendergelände verlassen wollte um auf den Bus zu warten, passierte dann die Festnahme. Im Interview bei der Allgäuer Zeitung sagte er hinterher: „Ich dachte nur: Hoffentlich sind die nicht wegen mir hier“.

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Keine strafrechtliche Verfolgung wegen falschem Amok-Alarm

Vor strafrechtlichen Folgen muss der 21-Jährige, laut Polizeisprecher Holger Stabik, jedoch keine Angst haben, weil es sich bei der Waffe nur um eine Spielzeugpistole handelte und diese eindeutig erkennbar war.  Der Hobby-Batman entschuldigte sich im Nachhinein auf Instagram umgehend: „Erstmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich heute einen Großeinsatz ausgelöst habe.“

Die Kosten für den ganzen Einsatz entfallen, laut Polizeisprecher Stabik, der Allgemeinheit zu Last, was bei 30 Beamten mal 1 Stunde a 50 Euro knapp 1500 Euro macht – ein teures Missverständnis.