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Fußball Bayern-Präsident Hainer besorgt wegen Rechtsruck

Der Präsident des FC Bayern spricht in einem Interview über die gesellschaftspolitischen Aufgaben des Sports - und warnt vor „enormen Problemen“.

Von dpa 02.07.2024, 14:08
Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer zeigt sich in einem Interview besorgt über den zunehmenden Rechtsruck in Europa.
Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer zeigt sich in einem Interview besorgt über den zunehmenden Rechtsruck in Europa. Marius Becker/dpa

München - Bayern-Präsident Herbert Hainer sieht auch Sportvereine in der Verantwortung, dem zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft aktiv zu begegnen. „Grundsätzlich ist der Sport nicht politisch – aber gesellschaftspolitisch. Und wenn hier in Deutschland eine Partei wie die AfD spaltet und zu Teilen nachweislich den Boden unserer Verfassung verlässt, sollte der Sport gegensteuern“, sagte der am Mittwoch 70 Jahre alt werdende Hainer in einem Interview der Mediengruppe „Münchner Merkur/tz“. 

Erst am Montag hatte das Verwaltungsgericht München entschieden, dass auch der Bayerische Verfassungsschutz die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall beobachten darf und eine Klage des bayerischen AfD-Landesverbands gegen die Beobachtung als unbegründet zurückgewiesen. Der AfD-Landesvorsitzende Stephan Protschka kündigte danach an, die Partei wolle alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, um gegen diese Entscheidung vorzugehen. Die Beobachtung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte bereits das Oberverwaltungsgericht Münster für rechtens erklärt. 

„Der extreme Rechtsruck in ganz Europa macht mir Sorgen“

Hainer äußerte sich auch in einem Interview der „Abendzeitung“ gesellschaftspolitisch: „Der extreme Rechtsruck in ganz Europa macht mir Sorgen, und wenn jeder auf dieser Welt nur noch sein eigenes Süppchen kocht, stehen wir vor enormen Problemen“, sagte der frühere Adidas-Chef.

Der FC Bayern setze sich etwa an Schulen für eine vielfältige Gesellschaft ein, hob Hainer hervor. „Allen spaltenden Kräften müssen wir die vielen guten Gründe entgegensetzen, sich für unsere Demokratie und Werte einzusetzen“, forderte er.