Missbrauch in der Kirche Berliner Erzbischof Koch sagt vor Gericht aus
Eine Frau, die als Kind von einem Priester schwer missbraucht wurde, klagt in Köln auf 830 000 Euro Schmerzensgeld. Dazu soll jetzt auch der Erzbischof von Berlin als Zeuge gehört werden.
Köln - Der Berliner Erzbischof Heiner Koch soll am Dienstag (11.00 Uhr) als Zeuge in einem Kölner Klageverfahren aussagen. Eine heute 58-jährige Frau hat das Erzbistum Köln auf 830.000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Sie war als Kind von einem Priester adoptiert und von diesem schwer missbraucht worden. Der Geistliche, der mittlerweile aus dem Klerikerstand entlassen wurde, verbüßt wegen Missbrauchstaten eine zwölfjährige Haftstrafe.
Die Frau sieht die Kirche in einer Mitverantwortung. Koch, der um 1980 ein junger Priester im Erzbistum Köln war, soll vermutlich dazu befragt werden, ob schon damals Gerüchte über den Mann die Runde machten. Das Erzbistum argumentiert in dem Verfahren, dass es für die Taten nicht haftbar gemacht werden kann. Dass der Priester das Mädchen als Adoptivkind zu sich geholt habe, sei keine Entscheidung des Bistums gewesen.
