Beliebter Platz Berliner Gendarmenmarkt nach Umbau wieder offen
Neues Pflaster, unterirdische Leitungen und Regenwassermanagement: Am Gendarmenmarkt im Herzen Berlins ist einiges neu. Nicht alles ist auf Anhieb zu sehen.

Berlin - Er gilt als einer der schönsten Plätze Berlins und wurde rund zwei Jahre lang umgebaut - nun können die Hauptstädter und Besucher wieder auf dem Gendarmenmarkt in Mitte flanieren. 14.000 Quadratmeter Natursteinpflaster wurden denkmalgerecht erneuert, wie es bei der offiziellen Wiedereröffnung am Morgen hieß. Zudem erhielt der Platz ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser.
Mehr als 50 versenkbare Anschlüsse für Trink- und für Schmutzwasser sowie rund 30 unterirdische Stromanschlüsse stellen sicher, dass Veranstaltungen wie das Classic Open Air im Sommer oder der Weihnachtsmarkt nunmehr unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses stattfinden können. Ein weiteres Plus: Der Gendarmenmarkt ist jetzt komplett barrierefrei zugänglich. Kostenpunkt des Gesamtprojekts: 21 Millionen Euro.
Regenwasser wird aufgefangen
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), andere Landes- und Bezirkspolitiker sowie die Grün Berlin GmbH, die den Umbau koordinierte, lobten den neuen Gendarmenmarkt als Musterbeispiel für nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung. So wird kostbares Regenwasser aufgefangen und zurück ins Grundwasser geführt. Bei Starkregen sollen unterirdische Speicher das Kanalnetz entlasten und Überschwemmungen verhindern.
Allerdings gibt es auf weiten Teilen des Platzes keinerlei Grün - wegen des Denkmalschutzes und wegen der Fläche, die für Veranstaltungen benötigt wird, wie es hieß. Schattenspendende Bäume stehen nur an mehreren Stellen am Rande - in den wegen des Klimawandels tendenziell immer wärmeren Sommern dürfte es daher bei großer Hitze für Besucher anstrengend werden.
Japanische Bäume
Nach Angaben von Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) wurden am Rand zusätzlich japanische Bäume gepflanzt, die besonders hitzebeständig seien und mit bis zu 18 Metern Durchmesser ihrer Krone einmal viel Schatten spenden könnten. Für Aufenthaltsqualität sollen nach den Worten von Christoph Schmidt von Grün Berlin auch Sonnensegel und andere Schattenspender an den Restaurants rund um das Areal sorgen.
Millionen Besucher jedes Jahr
Der Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte war im 17. Jahrhundert als Marktplatz angelegt worden. Heute bilden der Deutsche und der Französische Dom sowie das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Konzerthaus auf dem Platz ein einzigartiges Ensemble. Das Areal ist beliebt bei Berlinerinnen und Berlinern und bei Touristen. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sprach von einem absoluten touristischen Highlight mit drei Millionen Besuchern jährlich.