Bundestagswahl Berliner Parteien starten in Plakatwahlkampf
Plakate gelten auch im digitalen Zeitalter als wichtiges Instrument im Wahlkampf. Sechs Wochen vor der Bundestagswahl hängen sie nun wieder überall.
Berlin - Sechs Wochen vor der Bundestagswahl hat in Berlin der Plakatwahlkampf begonnen. Seit Mitternacht hängen Kandidaten und Helfer der Parteien Wahlplakate an Laternen auf, zum Teil begann das Ganze auch schon etwas früher. Zusätzlich werden Großflächenplakate im Quer- oder Hochformat an den Straßen aufgestellt, sogenannte Wesselmänner.
Allein die fünf Parteien CDU, Grüne, Linke, AfD und FDP wollen zusammen mindestens 120.000 Wahlplakate in der ganzen Stadt aufhängen oder aufstellen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Landesgeschäftsstellen.
CDU mit meisten Plakaten
Die CDU plant demnach mit schätzungsweise 40.000 Plakaten an Laternen und 1.000 Großflächenplakaten. Es folgt die Linke mit rund 24.000 kleinen Plakaten und 300 auf Großflächen. Die Grünen wollen mit mehr als 20.000 Plakaten in Berlin sichtbar sein, die FDP setzt auf 17.000 kleine und 440 große Plakate. Die AfD zeigt mit etwa 16.000 Plakaten Präsenz. SPD und BSW machten auf dpa-Anfrage keine Angaben.
Zahlreiche Freiwillige schwärmten in der Nacht aus, um die besten Standorte für ihre Plakate zu ergattern. Darunter war auch so mancher Kandidat für die Bundestagswahl. An Laternenmasten werden Plakate gerne sehr hoch aufgehängt, um Beschädigungen, die in Wahlkämpfen immer wieder Thema sind, möglichst zu vermeiden.
Analog trotz Digitalisierung
Auch im digitalen Zeitalter setzen Parteien auf Wahlplakate mit dem Konterfei von Kandidaten oder mit mehr oder weniger flotten Sprüchen, um Präsenz zu zeigen. Die Kampagnen gelten als wichtiges Instrument, um Menschen auf das Thema Wahl und die eigene Programmatik aufmerksam zu machen.
Verkürzte Frist
Laut Berliner Straßengesetz dürfen Parteien, Wählergemeinschaften und Einzelbewerber frühestens sechs Wochen vor einer vorgezogenen Wahl Plakate aufhängen oder aufstellen. Der Zeitraum begann genau um Mitternacht. Bei regulären Wahlen beträgt die Frist sieben Wochen. Bäume, Ampeln und Lichtmasten mit Verkehrszeichen sind für Wahlplakate tabu.