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Gesundheit Berlins Schlaganfall-Fahrzeug Vorbild in der Notfallmedizin

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. In speziellen Fahrzeugen können Patienten noch vor Ort behandelt werden. Bislang sind sie in Deutschland eine Seltenheit.

Von dpa 27.01.2025, 16:07
Schlaganfall-Patienten können im Fahrzeug behandelt werden (gestellte Szene).
Schlaganfall-Patienten können im Fahrzeug behandelt werden (gestellte Szene). Annette Riedl/dpa

Berlin - Für Schlaganfall-Patienten können spezielle Krankenwagen mit eingebautem Computertomograph (CT) lebensrettend sein. In Berlin gibt es insgesamt drei dieser sogenannten Stroke-Einsatz-Mobile (Stemo), die es Spezialisten ermöglichen, den Schlaganfall noch vor Ort zu erkennen und den Patienten sofort zu behandeln. Stroke ist die englische Bezeichnung für Schlaganfall. 

„Die frühe Diagnose ist wichtig“, sagte Charité-Vorstand Martin Kreis. Mit jeder Sekunde, die verstreicht, sterben seinen Angaben zufolge Nervenzellen im Gehirn ab. Das kann zu bleibenden Behinderungen, im schlimmsten Fall zum Tod führen. 

Neues Fahrzeug bald im Rhein-Neckar-Raum Einsatz

Die möglicherweise lebensrettenden Fahrzeuge sind in Deutschland bislang eine Seltenheit. Nur drei Stück sind derzeit im Einsatz, alle in Berlin. Ein viertes soll bald durch die Region rund um Mannheim rollen. Das neue Fahrzeug verfügt über ein modernes CT, das nach Angaben des Unfallkrankenhauses noch schneller Bilder liefert und nahezu gleichwertig mit einem stationären CT im Krankenhaus ist. 

Die Finanzierung in Berlin ist vorerst bis Ende des Jahres gesichert. Bei einer Fachkonferenz im Berliner Futurium forderte der Charité-Neurologe Heinrich Audebert eine dauerhafte Lösung. Das Konzept sei in Berlin entwickelt worden und gelte weltweit als Vorbild. Der Arzt begleitet den Einsatz der Berliner Stemos seit dem Projektstart im Jahre 2011 wissenschaftlich.

Die Spezialfahrzeuge fahren zwischen 7.000 und 8.000 Einsätzen pro Jahr. Nicht immer handelt es sich laut Audebert am Ende um einen Schlaganfall, aber oft. Die Stemos werden von der Berliner Feuerwehr betrieben und mit Personal des Unfallkrankenhauses, der Charité und Vivantes besetzt.