Haushalt Bildungspolitiker beraten früher über Einstellungsstopp
Brandenburgs Lehrer und Eltern sind besorgt und verärgert, weil Lehrer fehlen und Unterricht ausfällt. Ein vorübergehender Einstellungsstopp für Lehrer sorgt für neue Kritik.

Potsdam - Die Bildungspolitiker des Brandenburger Landtags beraten früher als zunächst geplant über den umstrittenen Einstellungsstopp für Lehrkräfte und Seiteneinsteiger. Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Annemarie Wolff (SPD) lud für diesen Dienstag zu einer Sondersitzung ein.
Ursprünglich war die Sitzung, die die Oppositionsfraktionen aus AfD und CDU forderten, für den 29. April vorgesehen – dies hatte für Kritik gesorgt.
Einstellungsstopp sorgt für Verunsicherung
An den Schulen in Brandenburg gilt auch mit Blick auf den geplanten Verzicht auf zusätzliche Stellen im nächsten Haushalt vorübergehend ein Einstellungsstopp für Lehrerinnen und Lehrer. Das rief Unmut bei Eltern und Pädagogen hervor.
Der Brandenburgische Pädagogen-Verband sprach von Entsetzen und Verunsicherung in Lehrerzimmern. Er kündigte wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Protest an. Auch der Landeselternrat fordert, dass Lehrer umgehend weiter eingestellt werden.
Kritik auch an Verzicht auf bessere Kita-Betreuung
Der vorläufige Stopp sorgte auch für Streit innerhalb der SPD/BSW-Koalition. Die BSW-Landtagsfraktion hält ein Aussetzen der laufenden Stellenbesetzungen für eine überzogene Reaktion. Wegen fehlender Lehrkräfte kommt es zunehmend zu Unterrichtsausfällen, was viele Eltern und Schüler kritisieren.
Zudem sollen Lehrerinnen und Lehrer künftig eine Stunde mehr unterrichten, dafür aber von anderen Aufgaben entlastet werden. Dies und der geplante Verzicht auf die verbesserte personelle Betreuung in Kitas sind ebenfalls Themen der Sondersitzung. Auch dies stößt auf Kritik – unter anderem der Gewerkschaften.