Waldbrandgefährdung Bisher weniger Waldbrände als 2023 – Hauptursache Mensch
Langanhaltende Trockenheit und Dürre erhöhen alljährlich die Brandgefahr in Sachsens Wäldern. Die meisten der Feuer entstehen durch Fahrlässigkeit – manche auch bei Ernte- und Forstarbeiten.
Dresden - Für das laufende Jahr registrierten die unteren Forstbehörden bei Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen bisher 80 Waldbrände – 25 weniger als Ende September 2023. Das Forstschutzkontrollbuch weist eine Waldbrandfläche von 9,6 Hektar aus. Der Schaden wird nach Angaben des Umweltministeriums in Dresden auf 65.000 Euro geschätzt. Im Schnitt waren 1.200 Quadratmeter betroffen.
„Kein Waldbrand war größer als ein Hektar“, sagte ein Sprecher. Die Lage sei vergleichsweise entspannt mit nur 60 Prozent der Zahl sowie weniger als sieben Prozent der Fläche von 2023. „Es gab vor allem keinen Großbrand wie 2023 in der Gohrischheide mit allein 113 Hektar.“
Niederschläge minderten Trockenheit
Grund für diese Entwicklung waren überdurchschnittliche Niederschläge. „Es gab keine schwere Frühjahrstrockenheit und gefährliches dürres Gras und Laub aus dem Herbst und Winter“, sagte ein Ministeriumssprecher. So fielen etwa 150 Prozent des langjährigen Niederschlagsmittels. Auch das Brandrisiko nach den trockenen Monaten März und April sowie im Juli und August verminderte sich auf diese Weise trotz hoher Temperaturen.
Seit Jahresbeginn vernichteten Feuer knapp 6,5 Hektar Nadel- und gut drei Hektar Laubbaumbestände. Auch an Holzpoltern, Erholungseinrichtungen oder Weihnachtsbaumkulturen brannte es, berichtete der Staatsbetrieb Sachsenforst. Fast zwei Drittel der Waldbrände hatten Fahrlässigkeit als Ursache, zwölf wurden vorsätzlich gelegt und einer entstand auf natürliche Weise, durch Blitzschlag. In 15 Fällen konnten die Gründe nicht festgestellt werden. „Das Waldbrandgeschehen wird maßgeblich wie in den Vorjahren vom menschlichen Verhalten geprägt.“
Die häufigsten Gründe sind laut der Behörde offenes Feuer, Rauchen im Wald oder weggeworfene Zigarettenkippen. Immer wieder entstehe auch bei Erntearbeiten in der Landwirtschaft oder Arbeiten im Forst Feuer, obwohl das Verbrennen von Schlagreisig unzulässig ist. Weltkriegsmunition oder im Wald liegende Glasflaschen zündeten indes selten.
Erster Waldbrand 2024 schon im Januar
Der Verlust lässt sich noch nicht abschließend beziffern, sagte der Sachsenforstsprecher. Bisher fielen 22 Kubikmeter Stammholz und 310 Kubikmeter Industrieholz Flammen zu Opfer. Laut Statistik datiert der erste Waldbrand 2024 aus dem Januar. Mit 24 die meisten Waldbrände gab es im Mai, im April und August waren es je 15.
Das hänge „eng mit der trockenen und niederschlagsarmen Witterung und der im Frühjahr noch trockenen Vorjahresvegetation zusammen“, sagte der Sprecher. „Erst mit Durchgrünung der Waldbestände dem Austrieb der Blätter und des Grases sank die vegetationsbedingte Waldbrandgefahr.“