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Kriminalität Bislang deutlich weniger Diebstähle von Katalysatoren

2023 häuften sich Diebstähle von Katalysatoren in Thüringen. Eine Landtagsanfrage der Linken bringt Erkenntnisse für dieses Jahr. Doch warum haben es Diebe überhaupt auf die Bauteile abgesehen?

Von dpa 21.10.2024, 04:00
Aus in Katalysatoren enthaltenen Metallen wollen Diebe Geld machen (Symbolbild).
Aus in Katalysatoren enthaltenen Metallen wollen Diebe Geld machen (Symbolbild). Marijan Murat/dpa

Erfurt - Nach dem ungewöhnlichen Anstieg im Jahr 2023 sind in Thüringen in diesem Jahr bislang nur wenige Diebstähle von Katalysatoren von Autos gemeldet worden. Bis Mitte August seien fünf Fälle erfasst worden, heißt es in einer Antwort des Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der Linke-Fraktion. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei 202 Diebstähle von Katalysatoren registriert. 

Ein im Auto verbauter Katalysator reinigt die Abgase, die beim Betrieb eines Verbrennungsmotors entstehen. Sie sind Teil der Abgasanlage und unterhalb eines Wagens verbaut. Die Diebe hatten es im vergangenen Jahr vor allem auf Autos aus dem Segment der unteren Mittelklasse abgesehen. Fahrzeuge der oberen Mittelklasse und Luxusautos seien hingegen kaum betroffen gewesen. Zur Ursache des Rückgangs macht das Ministerium keine Angaben.

ADAC: Katalysatoren enthalten wertvolle Edelmetalle

Nach Einschätzung des ADAC sind Katalysatoren vor allem aus zwei Gründen für Diebe interessant: Erstens enthalten sie wertvolle Edelmetalle, die beim Recycling eines Katalysators wiedergewonnen werden können. Zweitens sind funktionstüchtige Katalysatoren teuer, sodass sich damit auf dem Ersatzteilmarkt Geld machen lässt.

2022 waren in Thüringen 135 Katalysatoren gestohlen worden. Insbesondere entlang der Autobahnen 4 und 71 kam es laut Ministerium 2023 und 2022 immer wieder zu solchen Vorfällen. Ansonsten habe es keinen räumlichen Schwerpunkt für derlei Diebstähle im Freistaat gegeben, sie hätten sich über ganz Thüringen verteilt.

Wie kann man es den Dieben möglichst schwer machen?

Die Polizei rät Fahrzeugbesitzern, ihre Autos entweder in Garagen, auf umzäunten Grundstücken oder auf beleuchteten und belebten Parkplätzen abzustellen, um es Dieben möglichst schwer zu machen, an diese wertvollen Fahrzeugteile zu kommen. „Ebenfalls wird zur Nutzung elektronischer Kraftfahrzeugsicherungen, zum Beispiel mit Neigungssensoren geraten“, heißt es in der Ministeriumsantwort. 

Vom ADAC hieß es schon in der Vergangenheit, Katalysatoren würden vor allem aus älteren Autos mit Benzinmotor gestohlen. Das liege unter anderem daran, dass diese Teile für die Kriminellen dort besonders leicht zu erreichen seien.