Brandstiftung Brände in Wohnhäusern – Angeklagter gesteht weitgehend
In Kellern und in Treppenhäusern in vier mehrgeschossigen Häusern in Berlin-Lichtenberg kommt es zu Bränden. Der mutmaßliche Täter soll aus Faszination die Ausbreitung des Feuers beobachtet haben.

Berlin - Nach einer Brandserie steht ein 34-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Er soll in vier mehrgeschossigen Wohnhäusern im Stadtteil Lichtenberg Feuer gelegt haben. Bei allen Taten habe er „eine Zeit lang aus Faszination die Ausbreitung des Feuers beobachtet“, heißt es in der Anklage. Zu Prozessbeginn gestand der Mann drei der ihm vorgeworfenen Taten. Er habe allerdings jeweils darauf geachtet, dass die Flammen nicht übergreifen konnten, sagte der Angeklagte.
Dem Mann werden vier Taten zwischen dem 14. Juni und dem 24. September 2024 zur Last gelegt. Der 34-Jährige habe in Kauf genommen, dass sich die anwesenden Bewohner bei einer weiteren Ausbreitung der Flammen in Todesgefahr befunden hätten, heißt es in der Anklage.
Im ersten Fall habe er am Morgen in einem Kellerverschlag einen aus Baumwolle bestehenden Sichtschutz angezündet. Die Flammen hätten auf dort abgestelltes Inventar und die hölzerne Trennwand übergegriffen. Da das Feuer wenige Minuten später bemerkt wurde, sei ein Vollbrand verhindert worden. Kurz darauf habe der Angeklagte in einem Haus, in dem 17 Parteien wohnen, einen im Treppenhaus abgestellten Kinderwagen angezündet.
Angeklagter Gebäudereiniger hatte Schlüssel
Es sei ihm bewusst gewesen, dass sich Menschen in den Häusern aufhielten, so der Angeklagte. Sein Ziel sei nicht gewesen, ein Haus in Brand zu stecken. Er habe jeweils die Flammen für einige Sekunden beobachtet und sei dann weiter zu Fuß zur Arbeit gegangen. In die jeweiligen Wohnhäuser sei er mit Schlüsseln gelangt, er habe dort als Gebäudereiniger gearbeitet.
Nach einem Kellerbrand in der Eitelstraße, der von einer Mieterin rechtzeitig entdeckt worden war, wurde der 34-Jährige festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwältin sagte, der entstandene Sachschaden gehe insgesamt „in die Hunderttausende“. Der Prozess um schwere Brandstiftung, Brandstiftung sowie versuchte besonders schwere Brandstiftung wird am 26. Februar fortgesetzt.