Umwelt Brandenburg beschleunigt Waldumbau mit eigener Samenplantage
Potsdam (dpa/bb) – - Mit einer Samenplantage verschiedener Baumarten will Brandenburg den Waldumbau zu einem Mischwald aus Nadel- und Laubbäumen beschleunigen. Diesem Ziel dienten insbesondere die Laubholzplantagen, teilte das Agrarministerium in Potsdam auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mit. Beim Spitzahorn zeige sich in diesem Jahr ein erster Fruchtansatz.
In drei bis fünf Jahren sei bei dieser Baumart mit einer erntefähigen Saatgutmenge zu rechnen, hieß es weiter. Bei der Esskastanie dauere es etwa fünf bis acht Jahre und bei der Traubeneiche sogar zehn bis 15 Jahre, bis entsprechendes Saatgut gewonnen werden könne.
Der Landesbetrieb Forst produziert auf einer Fläche von insgesamt 20,8 Hektar in den beiden Forstbaumschulen Samen für sieben Baumarten, darunter Kiefern, Douglasien, Traubeneichen, Esskastanien und die Europäische Lärche.
In der Anlage werde zugleich Saatgut für den Ausbau klimastabiler Wälder erzeugt. Bei Wiederaufforstungen etwa nach Waldbränden gelte die Empfehlung, vorrangig Saatgut oder Pflanzen für Laubbäume zu verwenden, erklärte das Ministerium.
Während laut einer Umfrage unter den Forstbaumschulen für den Aufwuchs von Rotbuchen, Roteichen, Esskastanien, Kiefern und Douglasien ausreichend Saatgut vorhanden sei, gelte dies für Hainbuchen, Ahornarten und Linden nur in begrenztem Umfang.
Engpässe gibt es den Angaben zufolge bei Eichensaatgut, da Eichen seit 2019 zu wenig Früchte erzeugt hätten. Zudem sei die Lagerfähigkeit dieser Arten stark eingeschränkt. Für dieses Jahr rechnet das Ministerium allerdings wieder mit einer größeren Erntemenge.
Wie der Antwort des Ministerium zu entnehmen ist, werden bei bestimmten Arten wie Aspen, Kiefern, Lärchen und Douglasien neue Züchtungen angestrebt. Für zwei Kiefernplantagen würden Klone verwendet, die sich gut vermehrten. Auch bei der Lärche kämen Klone zum Einsatz.