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Wohnungsbau Brandenburg will das Bauen vereinfachen

Bauen ist teuer. Das Land hat mehr Förderung für bezahlbare Wohnungen in Brandenburg zur Verfügung gestellt. Jetzt soll das Baurecht entschlackt werden.

Von dpa Aktualisiert: 03.03.2025, 16:19
Der Wohnungsbau steckt in der Krise. Das Land fördert mit Milliionen die Schaffung bezahlbarer Wohnungen in Brandenburg. (Archivbild)
Der Wohnungsbau steckt in der Krise. Das Land fördert mit Milliionen die Schaffung bezahlbarer Wohnungen in Brandenburg. (Archivbild) Patrick Pleul/dpa

Potsdam - Bauen soll in Brandenburg auch angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt einfacher werden. Anforderungen und Auflagen sollten von der „preußischen Exaktheit“ wieder auf ein normales Maß zurückgehen, sagte Bauminister Detlef Tabbert (BSW). Er strebt ähnlich wie in Hamburg eine Entschlackung der Landesbauordnung an und nannte etwa die Wärmedämmung als ein Beispiel. 

Zudem sollen bis Ende des Jahres alle Baubehörden in Brandenburg mit digitalen Bauanträgen arbeiten. Mit dem Online-Verfahren sollen Aufwand und Bürokratie weniger werden, wie der Minister ankündigte. 

Der Wohnungsbau in Deutschland ist in einer anhaltenden Krise. Vor allem in größeren Städten herrscht Knappheit, und die Mieten steigen. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) verlangt von der kommenden Bundesregierung investitionsfreundliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau.

Mehr Wohnungen staatlich gefördert

Das Land setzt zur Schaffung bezahlbarer Wohnungen weiterhin auf die Förderung mit zinslosen Darlehen und Zuschüssen. Im vergangenen Jahr  - damals leitete in der früheren Regierung ein CDU-Politiker das Ressort - wurden laut Ministerium 1269 Wohneinheiten mit 212 Millionen Euro gefördert. Dies ist im Vergleich zu rund 900 geförderten Wohnungen im Jahr 2023 und einer Fördersumme von 176 Millionen Euro eine deutliche Steigerung. 51 Prozent der Fördermittel flossen laut Minister ins Berliner Umland, 48 Prozent in die Fläche Brandenburgs.

„Wegen der aktuell noch immer sehr angespannten Situation im Bausektor mit stark gestiegenen Materialpreisen und Zinsen ist es das Ziel der neuen Landesregierung, die Wohnraumförderung auf hohem Niveau fortzusetzen“, sagte Tabbert. Bauprojekte seien wirtschaftlich nicht mehr realisierbar, wenn es keine Unterstützung durch die Wohnraumförderung gebe. Die Zahl der Förderanträge übersteige deutlich das Fördervolumen des Landes.

Verband: Wohnungsbauförderung verdoppeln

Wie viel Förderung das Land künftig bereitstellen will, sagte der Minister mit Verweis auf den noch ausstehenden Landeshaushalt nicht. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen forderte eine Erhöhung: „Damit Wohnen in Brandenburg langfristig bezahlbar bleibt, brauchen wir deshalb eine Verdopplung der Wohnungsbauförderung auf 400 Millionen Euro im Jahr.“ Die CDU-Opposition im Landtag hält unter anderem eine Verkürzung der Verfahren bis zur Erteilung einer Genehmigung für nötig.