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Bundestagswahl Brandenburgs Grüne werben für SPD-Kandidatin in Cottbus

Es ist nach eigenen Angaben ein Novum für Brandenburgs Grüne: In Cottbus stellen sie zur Bundestagswahl keinen Direktkandidaten oder keine Direktkandidatin, um die Chancen gegen die AfD zu vergrößern.

Von dpa 19.02.2025, 04:30
Die Brandenburger Grünen verzichten in Cottbus auf eine Direktkandidatur - zugunsten der SPD-Kandidatin Maja Wallstein (Archivbild).
Die Brandenburger Grünen verzichten in Cottbus auf eine Direktkandidatur - zugunsten der SPD-Kandidatin Maja Wallstein (Archivbild). Soeren Stache/dpa

Cottbus - Die Brandenburger Grünen verzichten bei der Bundestagswahl erstmals in einem Wahlkreis auf eine Direktkandidatur und werben für die SPD-Kandidatin Maja Wallstein. „Es ist, denke ich, auf jeden Fall eine Chance für die demokratische Direktkandidatin“, sagte die Grünen-Landeschefin Alexandra Pichl der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidung liege beim Kreisverband Cottbus. „Ich finde das auch mal ganz interessant, ob es funktioniert.“

Die Brandenburger Grünen treten im Wahlkreis 64 (Cottbus – Spree-Neiße) bewusst nicht an. Dahinter steht die Überlegung, dass Wallstein von den Parteien außer der AfD möglicherweise die größten Chancen hat, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Vor vier Jahren holte sie das Direktmandat mit 27,6 Prozent der Erststimmen vor AfD-Bewerber Daniel Münschke, der auf 25,7 Prozent kam. Die Grünen gewannen in den fünf ostdeutschen Ländern 2021 kein Direktmandat.

Grüne Kreischefin: Kein rechtsextremer Kandidat

In einer Mitteilung erklärt die Co-Vorsitzende des Kreisverbands Cottbus, Doris Tuchan, den Verzicht so: „Für uns kommen weder Kandidaten infrage, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft werden noch solche, die sich nicht klar gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD positionieren.“ Zugleich weben die Cottbuser Grünen dafür, ihrer Partei die Zweitstimme zu geben.

Im Wahlkreis 64 bewerben sich außer Wallstein der frühere AfD-Landtagsabgeordnete Lars Schieske, Michael Rabes für die CDU, Robert Kellner für die FDP, der Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke, Carsten Kupsch für die Freien Wähler, Robert Hanschke für Die Partei sowie Florian Thiemann für Volt. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein und Schieske als rechtsextremistisch.

Prognosen sehen die AfD-Direktkandidaten in vielen der zehn Wahlkreise vorn, als mögliche Ausnahme wird der Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) gesehen, wo Kanzler Olaf Scholz vor vier Jahren gewann und wieder antritt - unter anderem gegen Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock. Vor vier Jahren holte die SPD alle zehn Direktmandate.