1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. In Lingen: Brennelementfabrik stößt auf viele kritische Fragen

In Lingen Brennelementfabrik stößt auf viele kritische Fragen

Die Manager der Brennelementfabrik in Lingen wollen für die Herstellung bestimmter Produkttypen mit einem russischen Konzern kooperieren. Viele Menschen und Umweltorganisationen haben Bedenken.

Von dpa Aktualisiert: 20.11.2024, 14:20
Die Brennelementfabrik in Lingen will künftig Produkte für osteuropäische Länder liefern - dazu gibt es viele kritische Einwendungen. (Archivfoto)
Die Brennelementfabrik in Lingen will künftig Produkte für osteuropäische Länder liefern - dazu gibt es viele kritische Einwendungen. (Archivfoto) Lars Klemmer/dpa

Lingen - Am ersten Tag des Erörterungstermins zum Erweiterungsantrag der Brennelementfabrik in Lingen sind viele kritische Fragen gestellt worden. Die in Lingen ansässige Advanced Nuclear Fuels GmbH, eine Tochtergesellschaft des französischen Framatome-Konzerns, will dort vom kommenden Jahr an Brennelemente für russische Reaktortypen herstellen, die sich in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Finnland, Ungarn und der Slowakei befinden. Dazu hat Framatome bereits 2021 eine Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom geschlossen.

Vertreter des Unternehmens ANF verteidigten die Kooperation mit dem russischen Unternehmen. Die Betreiber der Kernkraftwerke in den fünf betroffenen EU-Länder hätten Framatome darum gebeten, Brennelemente für den russischen Kraftwerkstyp zu entwickeln. Damit wollten sie unabhängiger von russischen Lieferungen werden, hieß es.

Kritik an Kooperation mit Russland

Vertreter von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden kritisierten das französisch-russische Gemeinschaftsunternehmen. Es sei nicht klar, weshalb für die Entwicklung der Brennelementtypen mit dem russischen Unternehmen kooperiert werde, da auch ein amerikanisches Unternehmen - Westinghouse - inzwischen entsprechende Brennelemente anbiete. 

Der Eindruck entstehe, dass Framatome im Stillen weitergehende Kooperationspläne mit dem russischen Staatskonzern habe, hieß es. Framatome kooperiere mit einem Unternehmen, das sich am russischen Überfall auf die Ukraine beteilige. Auch gebe es die Gefahr, dass die russische Seite Spionage betreiben könnte, merkten Kritikerinnen und Kritiker an.