Förderprojekt Buchbranche will deutsch-ukrainische Zusammenarbeit stärken
Berlin/Frankfurt/Main - Mit einem bis Juni 2024 laufenden Förderprojekt soll der ukrainische Buchmarkt unterstützt und der Austausch zwischen ukrainischer und deutscher Kulturbranche intensiviert werden. Das vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels betreute Programm wird aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit 900.000 Euro gefördert, wie am Mittwoch in Berlin und Frankfurt/Main mitgeteilt wurde.
Unterstützt werden soll die Arbeit ukrainischer Verlage, Autorinnen und Autoren sowie Medienschaffenden. Gleichzeitig soll in Deutschland das Verständnis für ukrainische Kultur und Geschichte verstärkt werden. Der Börsenverein arbeitet bei dem Projekt zusammen mit der Frankfurter Buchmesse, dem Ukrainian Book Institute, der ukrainischen Kulturinstitution Mystetskyi Arsenal, dem Online-Fachmagazin für Buch und Kultur Chytomo sowie dem Goethe-Institut Ukraine.
„Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine führt Russland systematisch auch einen Krieg gegen die ukrainische Kultur und gesellschaftliche Identität“, sagte Roth. Das zeige sich an gezielter russischer Aggression gegen Bibliotheken, Druckereien oder Literaturhäuser. „Die Arbeit von Verlagen ist unter diesen Umständen kaum zu leisten, der Zugang zu Büchern für die Bevölkerung massiv erschwert“, so die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung. Mit dem Projekt sollten „wichtige Impulse für den Erhalt der zerrütteten ukrainischen Literaturlandschaft vor Ort“ gesetzt werden.
Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, sagte, die deutsche Buchbranche wolle sich solidarisch zeigen „und helfen, die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf die Kunst- und Literaturszene zu mildern“. Mit den geplanten Projekten könne deutsche Literatur in der Ukraine und ukrainische Literatur in Deutschland bekannter gemacht werden.
Oleksandra Koval, Direktorin des Ukrainian Book Institute, bezeichnete die Unterstützung für die ukrainische Buchbranche als sehr wichtig. „All diese Angebote für das ukrainische Buch stärken die Stimme der ukrainischen Kultur in Europa“, sagte sie.