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Gedenktag in Dresden Bündnis Dresden kündigt Widerstand gegen Neonazis an

Der Gedenktag an die Zerstörung Dresdens 1945 wird jährlich von Rechtsextremisten und Neonazis vereinnahmt. Dagegen formiert sich stets lauter Protest - eine Herausforderung für Behörden und Stadt.

Von dpa 10.02.2025, 11:44
Bündnis kündigt Widerstand gegen rechte Aufmärsche in Dresden an. (Archivbild)
Bündnis kündigt Widerstand gegen rechte Aufmärsche in Dresden an. (Archivbild) Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden - Das Bündnis Dresden Wi(e)dersetzen hat zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg Widerstand gegen rechte Versammlungen angekündigt. Zugleich kritisierte es die nach wie vor auf Trauer und Leid fokussierte Form des offiziellen Gedenkens. In dieser Woche gehe es darum, „Aufmärsche von alten und neuen Nazis“ zu stoppen, sagte Sprecher Matthias Lüth. 

Das Bündnis fordert, die bisherige Erinnerungskultur zu überdenken und das Gedenken am 13. Februar abzuschaffen. „In den Fokus gehört keine bombardierte Gauhauptstadt, sondern die Opfer des Nationalsozialismus“, sagte Co-Sprecherin Anne Herpetz. Dafür gebe es andere Anlässe wie den Holocaust-Gedenktag oder das Erinnern an die Pogromnacht 1938, die in Dresden aber nachrangig seien.

Lüth warf der Stadt vor, Nazis alljährlich den Roten Teppich auszurollen. „Die Polizei steht geschlossen Spalier und riegelt die Stadt hermetisch ab.“ So werde die Route auch diesmal nicht im Vorhinein offiziell bekanntgegeben. Daher ruft das Bündnis erneut überregional und die Zivilgesellschaft dazu auf, „in die Innenstadt zu ziehen, zu spontanen Versammlungen und zivilem Ungehorsam“. Wie 2024 hoffen die Organisatoren auf mindestens 5.000 Mitstreiter sowohl am 13. Februar als auch am 15. Februar.

Protest in Sicht- und Hörweite und Blockaden

An diesem Donnerstag ist eine Veranstaltung mit großer Bühne in Sicht- und Hörweite der rechten Kundgebung auf dem Altmarkt genehmigt, an der Frauenkirche Protest in Sicht- und Hörweite gegen eine von den Freien Sachsen angemeldete Versammlung. Das Bündnis ist nach eigenen Angaben zudem vorbereitet auf zwei rechte Aufmärsche durch die Stadt am 15. Februar. 

Angesichts europaweiter Mobilisierung in der rechten Szene und des Umstandes, dass der „Tag der Erde“ in Budapest auf ein anderes Datum fällt, erwartet das Bündnis mehr Rechtsextreme und Nazis als in der Vergangenheit - und auch gewaltbereite Neonazis. „Wir hoffen, dass sich ihnen viele Menschen entgegenstellen.“