Landesjagdverband Carsten Scholz für Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht
Halle - Der Präsident des Landesjagdverbandes, Carsten Scholz, spricht sich dafür aus, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. „Meiner Ansicht nach hat der Wolf in Deutschland einen sehr guten Erhaltungszustand erreicht. Die Bestände haben sich positiv und stabil entwickelt. Daran würde die Aufnahme ins Jagdrecht nichts ändern. Niemand möchte den Wolf wieder ausrotten. Es ginge darum, die Bestände zu regulieren“, sagte Scholz in einem Interview der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag).
Der Verbandschef verwies darauf, dass es in Sachsen-Anhalt Gebiete gebe, in denen der Wolf für erhebliche Konflikte sorge. „Besonders Kleinviehhalter entlang der Elbe spüren die Anwesenheit des Wolfes sehr stark. Das tragen die Betroffenen auch an uns heran“, sagte Scholz. Zudem breite sich die Räude, eine ansteckende Hautkrankheit, im Wittenberger Raum aus. Da müsse man eingreifen, sagte Scholz.
Bislang dürfen Wölfe nur in Ausnahmefällen mit einer behördlichen Genehmigung geschossen werden. Gegen diese Regelung spricht laut Scholz, dass sie „in der Umsetzung eine schwierige Kiste“ sei. „Den richtigen Wolf zu identifizieren, ist eine fast utopische Aufgabe für einen Jäger.“
Mit einer Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht würde Rechtssicherheit für Jägerinnen und Jäger geschaffen, unter welchen Umständen „Problem-Wölfe“ geschossen werden dürfen. Einzelne Bundesländer wie Niedersachsen und Sachsen haben den Wolf in ihr Landesjagdrecht aufgenommen. Der besondere Schutzstatus der Tiere blieb dabei erhalten. Der Wolf ist mit einer ganzjährigen Schonzeit belegt und darf dort weiter nur in begründeten Einzelfällen geschossen werden.