Literaturpreis Clemens Meyer mit Lessing-Preis 2025 geehrt
Den Deutschen Buchpreis hat Clemens Meyer nicht bekommen. Der Freistaat Sachsen aber würdigt den Leipziger Schriftsteller mit seiner höchsten Auszeichnung im Bereich Kultur: dem Lessing-Preis.
Kamenz - Der Leipziger Autor Clemens Meyer hat den mit 20.000 Euro dotierten Lessing-Preis 2025 des Freistaates Sachsen erhalten. Mit seinem umfangreichen Werk stelle er „immer wieder aufs Neue sein herausragendes literarisches Talent und seine Souveränität als umtriebiger Künstler und freier Geist unter Beweis“, begründete die Jury unter anderem ihre Wahl unter Bezug auf Bücher wie „Als wir träumten“ oder „Die Projektoren“.
Die mit je 7.500 Euro verbundenen Förderpreise bekamen der Theaterregisseur Georg Genoux aus Bautzen und die in Leipzig aufgewachsene Autorin Tina Pruschmann.
Meyer: Nathan an allen Schulen
Mit Blick auf das Lessing-Drama „Nathan der Weise“ sagte Meyer (47) in seiner Dankesrede: „Nathan auf allen Schulen, mit allen Schülern, Jahr um Jahr, mehr braucht man nicht zu fordern. Er hat die Realität beeinflusst, den Krieg gebannt, ein Märchen, im besten Sinne erschaffen. Eher einen Traum.“
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) wuchs in Kamenz auf, besuchte die damalige Fürstenschule St. Afra in Meißen und studierte auch in Leipzig.
Ministerin würdigt Lessings fortschrittliche Ideen
Für Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) war er ein streitbarer Neuerer - „mit fortschrittlichen Ideen, die uns heute selbstverständlich erscheinen – Aufklärung, Toleranz, Achtung der Menschenwürde.“
Diese Themen, die „erst gegen Widerstände durchgesetzt werden mussten“, seien heute wieder umstritten, sagte die Ministerin. „Sie müssen von uns immer wieder neu verteidigt werden gegenüber jenen, die sie aushöhlen oder mit leichter Hand wegwischen wollen.“
Der Lessing-Preis, höchste staatliche Auszeichnung im Bereich der Kultur in Sachsen, wird alle zwei Jahre in Kamenz vergeben. Er würdigt herausragende Leistungen im Geiste des Dichters der Aufklärung, vor allem in Literatur, Literaturkritik und Theater.