Literaturpreis Clemens Meyer mit Lessing-Preis 2025 geehrt
Den Deutschen Buchpreis hat Clemens Meyer nicht bekommen. Der Freistaat Sachsen aber würdigt den Leipziger Schriftsteller mit seiner höchsten Auszeichnung im Bereich Kultur: dem Lessing-Preis.
Kamenz/Halle - Clemens Meyer hat den mit 20.000 Euro dotierten Lessing-Preis 2025 des Freistaates Sachsen erhalten. Der 1977 in Halle/Saale geborene Autor stelle mit seinem umfangreichen Werk „immer wieder aufs Neue sein herausragendes literarisches Talent und seine Souveränität als umtriebiger Künstler und freier Geist unter Beweis“, begründete die Jury ihre Wahl.
Die mit je 7.500 Euro verbundenen Förderpreise bekamen der Theaterregisseur Georg Genoux aus Bautzen und die in Leipzig aufgewachsene Autorin Tina Pruschmann.
Meyer: Nathan an allen Schulen
Mit Blick auf das Lessing-Drama „Nathan der Weise“ sagte Meyer (47) in seiner Dankesrede: „Nathan auf allen Schulen, mit allen Schülern, Jahr um Jahr, mehr braucht man nicht zu fordern. Er hat die Realität beeinflusst, den Krieg gebannt, ein Märchen, im besten Sinne erschaffen. Eher einen Traum.“
Meyer, der in Leipzig lebt, war im vergangenen Jahr beim Deutschen Buchpreis leer ausgegangen und hatte seinem Ärger darüber im „Spiegel“ Luft gemacht. „Ich habe gerufen, es sei eine Schande für die Literatur, dass mein Buch den Preis nicht bekommen hat“, sagte er in einem Interview des Magazins. Mit dem Deutschen Buchpreis habe er abgeschlossen. Rund einem Monat nach der Vergabe der begehrten Auszeichnung hatte Meyer dann den Bayerischen Buchpreis bekommen.
Der Lessing-Preis, höchste staatliche Auszeichnung im Bereich der Kultur in Sachsen, wird alle zwei Jahre in Kamenz vergeben. Er würdigt herausragende Leistungen im Geiste des Dichters der Aufklärung, vor allem in Literatur, Literaturkritik und Theater.