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Migrationsgesellschaft Deutlich mehr Einbürgerungen 2024 in Brandenburg

Die Zahl der Einbürgerungen hat einen langjährigen Höchststand erreicht. Mitunter müssen die Menschen aber auch länger auf eine Entscheidung warten.

Von dpa 11.02.2025, 05:30
Die Zahl der Einbürgerungen war 2024 so hoch wie nie zuvor. (Symbolbild)
Die Zahl der Einbürgerungen war 2024 so hoch wie nie zuvor. (Symbolbild) Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Potsdam Berlin - In Brandenburg haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. 2024 wurden nach vorläufigen Angaben 3.764 Personen eingebürgert, wie das Innenministerium in Potsdam mitteilte. Dies ist laut Statistik-Behörde der höchste Stand seit mehr als 20 Jahren. 

Deutlich ist der Sprung innerhalb von zwei Jahren: 2022 hatte es 1.195 Einbürgerungen in Brandenburg gegeben, 2023 waren es 2.490. In den 20 Jahren zuvor waren es meist weniger als 1.000 Menschen jährlich, die den deutschen Pass bekamen

Seit Juni vergangenen Jahres gilt bundesweit ein neues Staatsangehörigkeitsrecht, das Einbürgerungen erleichtern soll. Die Union hält die Reform für falsch und würde das Gesetz im Falle eines Wahlsiegs in der nächsten Legislaturperiode ändern, wie sie im vergangenen Sommer angekündigt hatte. 

Städte- und Gemeindebund rechnet weiter mit mehr Einbürgerungen

Die Erleichterungen hätten bei vielen Menschen sicherlich das Interesse einer Einbürgerung bestärkt, teilte der Städte- und Gemeindebund Brandenburg auf Anfrage mit. Die Zahl der Anträge bei den Behörden der Landkreise und kreisfreien Städte sei gestiegen. „Wir gehen davon aus, dass dies anhält.“ 

Die weitaus größte Gruppe der Eingebürgerten kommt aus Syrien. Auch Ukrainer, Polen und Iraner haben einen deutschen Pass bekommen. 

Ein Beispiel aus der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel: Dort wächst auch die Zahl der unerledigten Anträge, wie die Behörde mitteilte. Die Entscheidung dauere länger - rund 20 Monate ab Antragstellung. Die Zahl der Einbürgerungen nahm in Brandenburg an der Havel von 43 im Jahr 2022 auf 139 im vergangenen Jahr zu. 

Was sieht das geänderte Staatsangehörigkeitsrecht vor?

Das neue Staatsangehörigkeitsrecht sieht vor, dass ein Anspruch auf Einbürgerung nach fünf statt bisher acht Jahren besteht - vorausgesetzt der Antragsteller erfüllt alle Bedingungen. Bei besonderen Integrationsleistungen sollen Ausländerinnen und Ausländer bereits nach drei Jahren Deutsche werden können. 

Voraussetzungen für die schnellere Einbürgerung sind gute Leistungen in Schule oder Job, hervorragende Sprachkenntnisse oder ehrenamtliches Engagement. Mehrstaatigkeit wird generell zugelassen.

Alle in Deutschland geborenen Kinder ausländischer Eltern erhalten ab sofort die deutsche Staatsangehörigkeit und können die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern behalten, wenn mindestens ein Elternteil seit mehr als fünf - statt bisher acht - Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.