Heimat- und Traditionspflege Digitales Schaufenster in Sachsens Trachtentradition
Sachsens Regionalgeschichte spiegelt sich auch in traditioneller Kleidung. Die Trachten der Sorben und die Bergmannsuniform sind bekannt, anderes eher weniger. Das soll sich ändern.

Dresden - Eine digitale interaktive Karte stellt erstmals die verschiedenen Trachtenregionen in Sachsen vor. Die darin als 3D-Scans erfassten traditionellen Outfits - vom Steiger bis zum Hochzeitsbitter - können nach Angaben der Staatskanzlei in Dresden von allen Seiten erkundet werden. Dafür wurden neben den sorbischen auch die schönsten Modelle des Vogtlandes, der Oberlausitz und des Erzgebirges digitalisiert.
„Trachten sind nahezu aus unserem Alltag verschwunden und geraten immer mehr in Vergessenheit“, sagte Jakob Gruhl, Gründer des Start-ups Ectoplastic. Das Unternehmen entwickelte digitale Techniken, die das Immaterielle Unesco-Kulturerbe der sorbischen Trachten bewahren helfen. Von der Begegnung mit der Trachtenkultur im digitalen Raum soll eine Brücke zur Realität gebaut werden, nicht nur für Liebhaber von Trachten und Paradeuniformen.
Spanne von der Tradition bis zu textilen Adaptionen
Mit der neuen Kampagne unter seiner Dachmarke „So geht sächsisch“ rückt der Freistaat nach den Dialekten „kleidsames Brauchtum und Heimatstolz“ in den Blick. „Eine Tracht Heimat“ spannt dabei den Bogen über Mode und Design bis zur textilen Gegenwart mit landesweit rund 500 angesiedelten Textilunternehmen sowie jungen Designern, die das Traditionelle auf frische, moderne Weise neu interpretieren.
„Trachten sind prächtige und sinnbildliche Ausdrucksformen unseres kulturellen Erbes“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Dieses Kulturgut verbinde die Menschen, schaffe ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und zeuge von der Vielfalt der Gesellschaft. Die Trachten seien zudem Zeichen von Heimatverbundenheit, Spiegel von Geschichte, Brauchtum und regionalen Besonderheiten.