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Wintervergnügen Disco und Firmenfeiern: Hochsaison für Eisbahnen in Sachsen

Schlittschuhe werden geschnürt, Runden auf dem Eis gedreht: In schneearmen Jahren bleiben Eisbahnen oft das einzige Wintervergnügen vor Ort. Betreiber punkten besonders mit einem Freizeitspaß.

Von Katrin Mädler, dpa 12.12.2024, 04:00
In vielen Städten gibt es Eisbahnen.
In vielen Städten gibt es Eisbahnen. Sebastian Kahnert/dpa

Zwickau - Die Kühlsysteme sind hochgefahren, das Wasser ist gefroren und das fertige Eis auf den Bahnen glatt geschliffen: Viele Eisbahn-Betreiber in Sachsen sind in die Wintersaison gestartet. Nun läuft die Hochsaison. „Die Wochenenden und besonders der Samstag laufen aktuell hervorragend“, sagt Elfried Börner von der Eisbahn Zwickau. Bis zu 250 Gäste pro Tag strömen in den Spitzenzeiten auf die 800 Quadratmeter große Natureisbahn, die seit letztem Jahr von der Diakonie Westsachsen betrieben wird.

„Wir sind für viele Zwickauer die einzige Anlaufstelle, um Wintersport zu betreiben. Sonst gibt es in der Stadt und bei dem wenigen Schnee kaum Möglichkeiten“, so Börner. In der letzten Saison habe es nur zwei wetterbedingte Schließtage wegen angetauter Bereiche auf der Natureisbahn gegeben. Fast 11.000 Gäste kamen zusammen. „Sonst haben die kalten Nachttemperaturen und unsere Kühlung gut ausgereicht.“ In den nächsten Wochen stehen Weihnachtsmann-Events an, die für Kinder bis 14 Jahren kostenlos sind, „Partys on Ice“ bis abends 22 Uhr und eine Valentinstags-Veranstaltung, bei der zwei Pfarrer Paare segnen wollen.

Winterstimmung mit Glühwein

Auch am Weißen Hirsch in Dresden hat sich unter dem Motto „Dresdner Winter“ der dortige Konzertplatz in eine Eisfläche von 1.250 Quadratmetern verwandelt. Der Faktor Wetter spiele bei der Open-Air-Eisbahn eine große Rolle, sagt Manuela Gräber von der Veranstaltungsorganisation bean&beluga Betriebs GmbH. Eismeister und eine entsprechende Kühltechnik halten die Fläche stabil bis zu einer Temperatur von zwölf Grad Celsius. „Wir freuen uns auf Schnee, denn mehr Romantik und Weihnachtsstimmung als im verschneiten Wald mit Eisbahn, Glühwein und Quarkbällchen findet man nirgendwo mitten in der Stadt.“ Neben regelmäßiger Eisdisko und Angeboten für Kindergruppen setzt die Dresdner Eisbahn besonders auf Veranstaltungen auch neben dem Schlittschuhlaufen: mit Puppentheater, einem Markt für Handgemachtes und Winterhütte.

Das sogenannte Eisstockschießen – bei dem eine Art kleine Kegel über die vorbereitete Bahn gleiten – wird auf immer mehr Eisbahnen angeboten. Auf der Natureisbahn in Seiffen im Erzgebirge etwa spielt der alte Volkssport in der Vorweihnachtszeit inzwischen eine wichtige Rolle, sagt Bettina Preußler von der Sportwelt-Preußler. „Firmen oder Vereine nutzen es als gesellige Möglichkeit im Rahmen von Weihnachtsfeiern oder sonstigen Treffen.“ Die Betreiber der Natureisbahn in Seiffen haben investiert. Der Bau einer Überdachung für die 700 Quadratmeter große Eisfläche befinde sich „in den finalen Zügen“, so Preußler. Die Kosten belaufen sich auf eine halbe Million Euro, Förderung kam vom Land Sachsen. „Regen, Schnee und Sonneneinstrahlung setzen der Eisbahn zu. Die Überdachung war ein wichtiger Schritt.“

Gutes Besucherinteresse und viele Buchungen

Auf der Eisbahn im Schloss Freudenstein in Freiberg sind in diesem Jahr nur noch vereinzelt Termine für das Eisstockschießen verfügbar, sagt Annett Geppert von der Gastro-Service-Mittelsachsen GmbH. „Im Januar und Februar gibt es hingegen mehr Möglichkeiten.“ Davon unabhängig öffnet die 525 Quadratmeter große Eisfläche täglich bis acht Uhr abends und bis 2. März 2025. Die Open-Air-Eisbahn bleibe trotz schützender Schlossmauern dem Wetter ausgesetzt, so Geppert. „Das beeinflusst nicht nur unsere Besucherzahlen, sondern auch die Eisqualität.“ Trotzdem seien die Besucherzahlen über die Jahre stabil geblieben, ergänzt Geppert.

Im städtischen Eissportzentrum Chemnitz stehen in der überdachten Eissporthalle und draußen auf der 400-Meter-Bahn zwei Kunsteisflächen mit einer Gesamtfläche von 7.400 Quadratmetern der Öffentlichkeit zur Verfügung, sagt Sprecherin Claudia Simbürger von der Eissport und Freizeit GmbH Chemnitz. Neben dem Eisstockschießen und einer Eisdisco können auch sportliche Kindergeburtstage oder speziell organisierte Eislaufcamps für Kindergärten und Schulen gebucht werden. 

Mehr als 2.000 Gäste strömen am Wochenende durchschnittlich in das Eissportzentrum, das auch unter dem Namen „Jutta Müller“ bekannt ist und auf eine lange Tradition blickt: Die bekannte DDR-Eisläuferin und Olympiasiegerin Katarina Witt hat bereits hier trainiert.

Die Eintritts-Preise auf den Eisbahnen in Sachsen bewegen sich durchschnittlich in einer Spanne von fünf bis neun Euro für Erwachsene und vier bis sechs Euro für Kinder.