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Nach Reform Drei Monate Wartezeit auf Wohngeld

Nach einer Reform beim Wohngeld gab es deutlich mehr Anträge in Thüringen. Mittlerweile scheint ein Plateau erreicht. Die Wartezeit bleibt aber lang.

Von dpa 06.01.2025, 04:00
Wohngeldanträge brauchen im Schnitt drei Monate Bearbeitungszeit. (Symbolbild)
Wohngeldanträge brauchen im Schnitt drei Monate Bearbeitungszeit. (Symbolbild) Robert Michael/dpa

Erfurt - Die Auswirkungen der Wohngeldreform haben sich in Thüringen etwas eingependelt. Antragsteller müssen aber immer noch rund drei Monate auf eine Bearbeitung warten, wie das Infrastrukturministerium mitteilte. Bis Ende November 2024 seien im Freistaat 63.400 Wohngeldanträge registriert worden, im gesamten Vorjahr seien es 94.600 gewesen. Es sei davon auszugehen, dass inzwischen ein Plateau erreicht worden sei, so eine Sprecherin. 

Zu Beginn des Jahres 2023 wurde das Wohngeld im Zuge einer Reform um durchschnittlich 190 Euro auf 370 Euro im Monat aufgestockt. Zudem bekamen mehr Haushalte als zuvor die Möglichkeit, den Zuschuss zur Miete zu beantragen. Die Antragszahlen in Thüringen waren daraufhin nach oben geschossen: Im gesamten Jahr 2022 waren noch rund 56.000 Wohngeldanträge registriert worden.

Antrag dauert rund drei Monate

Auch die Bearbeitungsdauer der Anträge verlängerte sich deutlich, in einzelnen Wohngeldbehörden verdoppelte sie sich, wie es damals hieß. Aktuell müssen Antragsteller immer noch rund drei Monate warten. Allerdings verzeichnete das Ministerium einen Rückgang der durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 117 auf 102 Tage. 

In den vergangenen Jahren und auch im Jahr 2024 waren etwa rund 70 Prozent der Anträge bewilligt worden. Im Jahr 2024 seien bis Ende November 115 Millionen Euro ausgezahlt worden, hieß es vom Ministerium. Im Vorjahr seien es insgesamt 124 Millionen Euro gewesen. 

Höherer Anteil an Wohngeld-Haushalten

Das Wohngeld wird bei Bürgerinnen und Bürgern mit geringem Einkommen als staatlicher Zuschuss zur Miete oder zur monatlichen finanziellen Belastung bei selbst genutztem Wohneigentum gezahlt. Die Höhe richtet sich nach Haushaltsgröße, Einkommen und der finanziellen Belastung. Getragen wird das Wohngeld je zur Hälfte von Bund und Ländern.

Insgesamt beziehen in Thüringen inzwischen deutlich mehr Haushalte Wohngeld. Der Anteil aller Privathaushalte in Thüringen, die Wohngeld erhalten, wuchs von 2,1 Prozent Ende 2022 auf 4,0 Prozent Ende 2023, wie das Landesamt für Statistik bereits im November mitteilte. Die Zahl stieg demnach um 20.115 auf 42.565.