Kriminalität Durchsuchungen bei Bauunternehmen Gröner
Polizei und Staatsanwaltschaft Leipzig haben Geschäftsräume der Gröner-Unternehmensgruppe durchsucht. Es geht unter anderem um den Verdacht der Insolvenzverschleppung.
Leipzig - Wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung ermittelt die Staatsanwaltschaft Leipzig gegen Verantwortliche des Bauunternehmens Gröner. Dazu gab es am Mittwochmorgen Durchsuchungen unter anderem im Stadtgebiet von Leipzig, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Durchkämmt wurden Geschäftsräume der Gesellschaften und Wohnanschriften der Verantwortlichen.
Ziel sei es, Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen zu finden, auch um den Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit zu bestimmen, so die Ermittlungsbehörden. Zudem bestehe der Verdacht, dass Beiträge der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung zumindest nicht fristgemäß an die jeweiligen Krankenkassen abgeführt worden seien. Ermittlungen dazu seien zum Teil bereits im August 2024 eingeleitet worden. Die Auswertung der gesicherten Unterlagen werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Konkrete Angaben zu den Beschuldigten wollten die Ermittler vorerst nicht machen.
Unternehmen weist Insolvenzvorwürfe zurück
Der Anwalt des Unternehmens bestätigte die Durchführung der Hausdurchsuchungen und teilte in einer Stellungnahme mit, dass man den Vorwurf der Insolvenzverschleppung zurückweise. „Soweit sich aus den uns vorliegenden Durchsuchungsbeschlüssen allein ergibt, dass wegen des Vorwurfes der Insolvenzverschleppung ermittelt wird, weisen wir diesen Vorwurf entschieden als unbegründet zurück und gehen sicher davon aus, dass die Ermittlungen zu keinem anderen Ergebnis gelangen werden“, hieß es. Weitere Äußerungen wolle das Unternehmen derzeit nicht machen. Das operative Geschäft sei von den Ermittlungen nicht betroffen und werde unverändert fortgeführt.
Im August hatte das Amtsgericht Leipzig vorläufig ein Insolvenzverfahren zur Gröner Group GmbH eröffnet. Hintergrund waren Medienberichten zufolge Rückstände bei Krankenkassenbeiträgen. Der Antrag war kurz darauf allerdings zunächst wieder aufgehoben worden. Wie das Unternehmen auf seiner Homepage schreibt, hatte Anfang November dann die Geschäftsführung selbst Insolvenzantrag gestellt. „Die Insolvenz ist Folge der Marktbedingungen in der Immobilienwirtschaft der vergangenen Jahre und schlussendlich der Nervosität einzelner Investoren geschuldet, deren wirtschaftliche Interessen durch eine Insolvenz nun gar nicht mehr befriedigt werden“, hieß es.