Europa League Eintracht hofft in Europa auf magische Nächte
Die Erwartungen und die Euphorie vor dem Start in die reformierte Europa League sind groß. Die Erinnerungen an den Triumph von 2022 sollen die Hessen zusätzlich beflügeln.
Frankfurt/Main - Dino Toppmöller gab sich vor der Rückkehr von Eintracht Frankfurt in die Europa League geheimnisvoll. Mit einer besonderen Aktion will der Trainer des Fußball-Bundesligisten die ohnehin schon große Euphorie bei den Hessen zusätzlich anheizen. „Wir werden noch einmal eine Extra-Motivation einschieben“, kündigte Toppmöller vor dem Auftakt gegen Viktoria Pilsen am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) an. Was genau geplant ist, verriet der 43-Jährige jedoch nicht.
Europa League ein „besonderer Wettbewerb“
Gut 28 Monate nach dem Triumph von Sevilla ist die Eintracht zurück in der Europa League - und das Gänsehautgefühl bei Mannschaft, Trainer und Fans groß. „Es ist ein besonderer Wettbewerb für Eintracht Frankfurt“, sagte Toppmöller. „Für alle, die das erlebt haben, war es ein Karriere-Highlight. Jeder, der das von Außen verfolgt hat, wurde mitgerissen von dieser Euphorie, die der Verein damals entfacht hat. Genau das möchten wir wieder hinbekommen.“
Ob es am Ende erneut zum Titel reicht, wisse er natürlich nicht. „Aber wir wollen versuchen, so gut wie möglich abzuschneiden“, bekräftigte Toppmöller. Dafür soll ein Auftaktsieg gegen den Tabellendritten aus Tschechien her. „Man merkt, dass alle richtig Lust haben auf Fußball. Wir wollen das jetzt auch international auskosten“, sagte der Eintracht-Coach.
Mittelfeldspieler Ansgar Knauff ist einer von nur noch fünf Profis im aktuellen Kader der Hessen, die in der Saison 2021/22 beim europäischen Siegeszug mit dem Finalsieg gegen die Glasgow Rangers als Krönung dabei waren. „Spieler, Fans, das Umfeld - alle freuen sich auf die Europa League. Ich hoffe, dass wir gleich wieder eine besondere Nacht erleben“, sagte Knauff.
Die Erinnerungen an den zweiten Europacup-Triumph nach 1980 sollen das neu formierte Team nach zuletzt drei Bundesligasiegen in Serie auch beim Aufgalopp in der Ligaphase der Europa League beflügeln. „Wir wollen hungrig bleiben und mit einem guten Start noch mehr Selbstvertrauen tanken“, sagte Toppmöller.
Nachdem für die Eintracht zuletzt in der Conference League bereits in der Zwischenrunde Schluss war, soll es dieses Mal besser laufen. „Wir wollen deutlich besser abschneiden als in der Vorsaison“, formulierte Robin Koch das Ziel.
Der Abwehrchef droht bei der geplanten Heim-Party gegen Pilsen jedoch wie die verletzten Kevin Trapp und Oscar Højlund sowie Mario Götze, der nach einem Infekt noch keine Option ist, nur Zaungast zu sein. „Robin hat eine leichte Problematik mit der Hüfte. Bei ihm gibt es ein großes Fragezeichen“, berichtete Toppmöller.
Erstes Etappenziel lautet Achtelfinale
Der drohende Ausfall des 28 Jahre alten Nationalspielers trübt die Vorfreude allerdings nicht. „Wir freuen uns extrem auf einen spannenden Wettbewerb mit attraktiven Gegnern“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Daran ändert auch der neue Modus nichts. Statt einer Gruppenphase gibt es wie in der Champions League eine Liga-Tabelle mit allen 36 Mannschaften.
Nach acht Spielen - vier zu Hause und vier auswärts - erreichen die besten acht Teams das Achtelfinale, für das sich die Mannschaften von Platz 9 bis 24 in einer Playoff-Runde ebenfalls noch qualifizieren können. Diesen Umweg möchten sich die Frankfurter ersparen. „Wir wollen auf direktem Weg ins Achtelfinale einziehen. Das ist das erste Etappenziel. Es ist wichtig, dass wir in den nächsten Wochen den Grundstein dafür legen“, sagte Krösche.
Immerhin gehört die Eintracht nach einer langen Durststrecke mittlerweile zu den Stammgästen in Europa und den Mitfavoriten auf den Titel. Seit 2018 haben die Hessen mit einer Ausnahme (2020/21) immer in einem internationalen Wettbewerb gespielt. Das zahlt sich auch finanziell aus. Allein für die Teilnahme an der Europa League kassiert der Verein rund 4,3 Millionen Euro. Viele Siege würden das Konto weiter füllen.