Wintersport Eis kratzen zum Saisonende in Oberhof
Eiszeit adé: Die Rennschlitten- und Bobbahn Oberhof verabschiedet sich aus der Wintersaison. Tausende Male rasten Bobs und Co. in den vergangenen Wochen durch die Kunsteisbahn.

Oberhof - Am letzten Tag der Wintersaison haben Besucher bei der Wartung der Eisbahn in Oberhof mit anpacken dürfen. Neben Eismeister und manchem Wintersportprofi halfen die Interessierten am Vormittag mit Schabern, Hobel und anderen Utensilien die 1.354,5 Meter lange Bahn etwa vom Reif zu befreien, wie der Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum mitteilte.
Tausende Abfahrten von Profis und Laien
„Im Vereisungszeitraum ist die Anlage zu nahezu 100 Prozent ausgelastet“, so der technische Leiter des Zweckverbands Heiko Krause. Die Bahn werde in der Zeit täglich per Hand präpariert.
In der 133 Tage langen Wintersaison wurden demnach 23.511 Abfahrten auf der Rennschlitten- und Bobbahn absolviert. Die Anlage war in der Zeit etwa Austragungsort für zwei Rennrodel-Weltcups der Elite und einem Junioren-Weltcup und diente Profis und dem Vereinssport als Trainingsort.
Änderungen nach tödlichem Unfall 2023
Abseits von sportlichen Leistungen geriet die Bobbahn 2023 wegen eines tödlichen Unfalls in die Schlagzeilen. Damals war ein Gästebob gegen einen sogenannten Ice-Tube - eine Art großer Gummischlauchring - geprallt. Dabei starb ein 45 Jahre alter Familienvater und seine 41 Jahre alte Lebensgefährtin erlitt schwere Verletzungen.
Im vergangenen Jahr war deshalb eine ehrenamtliche Helferin vor Gericht verwarnt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau den Gummischlauchring in den Eiskanal geschoben hatte, obwohl eine Sicherheitsampel Rot anzeigte. Der Gästebob war nur wenige Sekunden danach von einer anderen Höhe gestartet und im Zielbereich mit dem Schlauchring zusammengestoßen.
Nach dem Unfall war auch der Zweckverband starker Kritik ausgesetzt. Inzwischen sind die Abläufe für solche Ice-Rafting-Fahrten für Gäste und Touristen geändert, wie es hieß. Die Fahrten werden laut Verband nun ausschließlich von einer der insgesamt fünf zur Verfügung stehenden Starthöhen mit einer Art Doppel-Schlauchboot absolviert.