Landtag Ermittler in Halle prüfen Fall der seit 2015 vermissten Inga
Magdeburg/Halle - In der Hoffnung auf Aufklärung sehen sich neue Ermittler den Fall der seit dem 2. Mai 2015 vermissten damals fünfjährigen Inga an. Die Polizeiinspektion Halle übernehme die Auswertung und Analyse des bisherigen Ermittlungsstandes, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtages in Magdeburg. Die Ermittler sollten mit einem unvoreingenommenen Blick auf den Fall schauen, der bislang bei der Polizeiinspektion Stendal lag. Die Umsetzung des neuen Cold-Case-Managements habe begonnen, erklärte die Ministerin.
Es gebe auch die Überlegung, dass die Polizeiinspektion Halle nach der Einarbeitung in die Akten auf die Eltern des vermissten Mädchens zugehe. Deren Hinweise könnten einbezogen werden. Die Eltern, die am Donnerstag auch zur Ausschusssitzung in den Landtag gekommen waren, hatten sich immer wieder dafür eingesetzt, dass der Fall von neuen Ermittlern angeschaut wird. Sie hegen die Hoffnung auf neue Ermittlungsansätze.
Die fünfjährige Inga verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Besuch mit ihrer Familie im abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof - bis heute ist ihr Schicksal ungeklärt. Bei der Vorbereitung eines Grillfestes wurde die Fünfjährige das letzte Mal gesehen. Umfangreiche Suchen hatten zu keinem Ergebnis geführt. Bislang sind die Ermittler 2000 Spuren und Hinweisen nachgegangen.
Der Innenausschuss befasste sich wiederholt mit möglichen Versäumnissen bei den Ermittlungen. Innenministerin Zieschang erklärte, wenn es Versäumnisse gegeben habe, müssten sie aufgeklärt werden. Sie betonte: „Uns allen geht es doch darum, aufzuklären, was mit Inga passiert ist.“ In diesem herausragenden Vermisstenfall hätten Justiz und Polizei ein ureigenes Interesse an der Aufklärung. Der Fall sei nie zu den Akten gelegt worden.