1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Medizin: Ersatzkassen fordern Nachbesserungen bei Notfallversorgung

Medizin Ersatzkassen fordern Nachbesserungen bei Notfallversorgung

Immer mehr Menschen kommen in Niedersachsen in die Notaufnahme - auch wenn sie keinen Notfall haben. Land und Bund planen eine Reform, die aus Sicht der Ersatzkassen nicht ausreicht.

Von dpa Aktualisiert: 14.08.2024, 15:25
Viele Bereiche der Notfallversorgung in Niedersachsen sind überlastet. (Symbolbild)
Viele Bereiche der Notfallversorgung in Niedersachsen sind überlastet. (Symbolbild) Hauke-Christian Dittrich/dpa

Hannover - Der Verband der Ersatzkassen in Niedersachsen (vdek) befürwortet die geplante Reform der Notfallversorgung, fordert aber Nachbesserungen. „Menschen mit akuten gesundheitlichen Problemen müssen transparent und zügig dorthin geleitet werden, wo sie die für sie passende Behandlung erhalten“, sagte vdek-Landesleiter Hanno Kummer in Hannover. Ihm fehle die verbindliche Einbeziehung des Rettungsdienstes.

Die Notfallversorgung in Niedersachsen soll nach Plänen der Landesregierung entlastet werden. Hintergrund ist, dass immer mehr Menschen in Notaufnahmen kommen oder den Rettungsdienst rufen, obwohl sie keine akuten Beschwerden haben.

Da es sich um ein bundesweites Problem handelt, gibt es auch Reformpläne auf Bundesebene. „Die ersten Vorschläge aus dem Bundesgesundheitsministerium gehen in die richtige Richtung, müssen aber noch verfeinert werden“, sagte Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD). 

Philippi: Notaufnahmen entlasten - Versorgung sicherstellen

„Wir müssen die Notaufnahmen und Rettungsdienste von Bagatellfällen entlasten und zugleich eine hochwertige Versorgung der Bevölkerung sicherstellen“, sagte Philippi weiter. Patientinnen und Patienten müssten schnellstmöglich an dem passenden Ort und von der passenden medizinischen Fachkraft behandelt werden.

Kernpunkt der Reform ist, dass kranke Menschen die richtige Nummer wählen: den Notruf 112 für lebensgefährliche Situationen und die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 etwa bei Erkältungen. Der zweite Aspekt ist die Schaffung von sogenannten integrierten Notfallzentren. Diese sollen künftig rund um die Uhr die zentralen Anlaufstellen im Notfall sein.

Der vdek ist nach eigenen Angaben Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die in Niedersachsen zusammen mehr als 2,7 Millionen Menschen versichern.