Soziales Familienzentren in Brandenburg erhalten mehr Fördermittel
Potsdam - Familienzentren in Brandenburg bekommen mehr Geld vom Land. Die jährliche Fördersumme steigt nach Angaben des Sozialministeriums vom Sonntag von bislang 0,6 auf 2,6 Millionen Euro pro Jahr auf das Vierfache. Die deutlich erhöhte Förderung soll dazu beitragen, ein flächendeckendes Versorgungsnetz zu schaffen. Träger von Mehrgenerationenhäusern und anderen gemeinnützigen Einrichtungen seien aufgerufen, einen Förderantrag zu stellen, hieß es vom Sozialressort. Die Maßnahmen sollen zum 1. Oktober 2023 beginnen. Seit 27. Juli ist dazu eine neue Förderrichtlinie in Kraft.
Familienzentren fungieren als Begegnungs-, Bildungs- und Unterstützungsorte. So beraten sie Eltern, helfen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und tragen dazu bei, dass Kinder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Besonders unterstützen die Zentren sozial schwache Familien dabei, die ihnen zustehenden finanziellen Leistungen in Anspruch zu nehmen. Durch diese niedrigschwellige Hilfen beim Zugang zu staatlichen Leistungen soll Kinder-, Familien- und Altersarmut bekämpft werden.
„Die Bedeutung der Familienzentren ist für Familien mit geringen Einkommen kaum zu überschätzen“, erklärte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Die Beratungs- und Unterstützungsangebote seien ein Anker sozialer Stabilität in Brandenburg. Gerade im ländlichen Raum sei es wichtig, einfach zugängliche Anlaufstellen zu schaffen.
Das Landesförderprogramm für Familienzentren startete im September 2019 mit zunächst jährlich 480.000 Euro für 32 Familienzentren. Sie waren bereits bestehende Mehrgenerationenhäuser angebunden. 2021 wurde die Förderung vom Land auf jährlich insgesamt 640.000 Euro erhöht und umfasst derzeit 34 Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern.