Lichtinstallationen „Festival of Lights“: Berlin zeigt sich ganz bunt
Jedes Jahr im Oktober soll das Festival of Lights Touristen und Berliner auf die Straßen locken. Diesmal sind neben Insekten am Brandenburger Tor auch sozialkritische Fotografien an Fassaden zu sehen.
Berlin - Berlin kann sehr bunt sein. Das gilt nicht zuletzt für das Festival of Lights, bei dem zahlreiche prominente Gebäude in ungewohnten Farben zu sehen sind. In diesem Jahr soll das zum 20. Mal passieren. Unter dem Motto „Celebrating Freedom“ werden vom 4. bis 13. Oktober an rund 50 Orten in Berlin Lichtinstallationen und Videokunst gezeigt. Eine Generalprobe gab es am Mittwochabend.
Dabei waren unter anderem bereits der Fernsehturm am Alexanderplatz, die Staatsoper, das Humboldt Forum, die Humboldt-Universität und der Potsdamer Platz in ungewohnten Farben zu sehen. Festivalstart ist am Freitagabend.
DJ legt im Altarraum des Berliner Doms auf
Am Berliner Dom sollen internationale Künstler ihre Visionen von Freiheit mit Lichtkunst präsentieren. Das Relief sei Einladung und Herausforderung zugleich, so die Veranstalter. Im Innenraum gibt es eine mit Musik untermalte, kostenpflichtige Licht- und Videoinstallation: Im Altarraum präsentiert der DJ Paul van Dyk ein Ambient Live Set seines Albums „Escape Reality“.
Insekten und Artenvielfalt am Brandenburger Tor
Am Brandenburger Tor sollen unter anderem Insekten über die Fassade krabbeln. Mit der Videoprojektion von Vanessa Cardui werde auf den Rückgang der Artenvielfalt aufmerksam gemacht. Der Fernsehturm wird von sechs Künstlerteams bestrahlt. Sie sind aufgerufen, hypnotische Illusionen und fantasievolle Animationen zu schaffen. Vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor kriecht eine fünf Meter hohe bunte Schnecke. Sie sei jeden Tag an einem anderen Ort zu finden, heißt es.
Fotografien von obdachlosen Menschen für mehr Sichtbarkeit
Unter dem Titel „Kein Raum - Begegnungen mit Menschen ohne Obdach“ zeigt die Caritas Fotografien von obdachlosen Menschen, unter anderem an der Frontseite der Marienkirche. Damit sollen Bilder von Menschen ohne Zuhause, die oft übersehen werden, unübersehbar präsentiert werden.
Die Fotografin Debora Ruppert sagte, sie wolle die unsichtbare Not sichtbar machen. „Die Fotografien nähern sich auf künstlerischem Weg einem gesellschaftlichen Problem von hoher Relevanz – der Obdachlosigkeit und der damit verbundenen Ausgrenzung von Menschen“, sagte Caritas-Direktorin Ulrike Kostka.
Die Beleuchtung im Nikolaiviertel erzeuge mit magischen Wesen und geheimnisvollen Figuren eine zauberhafte Welt, heißt es. Bunte Kristallblumen des österreichischen Künstlers Markus Anders leuchten im historischen Stadtzentrum.
Im Krieg zerstörte Mosaike als Videokunst
An der Ostfassade des Humboldt Forums ersteht der Palast der Republik wieder auf – als Videokunst. Und auch im Krieg in der Ukraine zerstörte Mosaike werden als Videokunst gezeigt. „Discover Ukraine. Bits destroyed“ zeigt Bilder von 56 Mosaiken aus den 1960er und 1970er Jahren, von denen den Angaben zufolge mehr als Viertel seit dem Beginn der russischen Invasion zerstört wurden.