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Mutmaßlicher Anschlag in München

Blumengeschäfte machen Umsatz Florist: „Valentin ist nicht mehr reiner Männergeschenktag“

Am 14. Februar beschenken vor allem junge Männer ihre Liebsten mit einem Strauß Rosen oder Frühlingsblumen. Allerdings ist der Tag der Liebe im Wandel, beobachtet ein Florist.

Von dpa 13.02.2025, 14:13
Florist Bernhard Kahlandt schenkt seiner Ehefrau Blumen zum Valentinstag. Sie revanchiere sich eher mit einem schönen Essen, sagt er.
Florist Bernhard Kahlandt schenkt seiner Ehefrau Blumen zum Valentinstag. Sie revanchiere sich eher mit einem schönen Essen, sagt er. Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Der Valentinstag hat für Blumengeschäfte in Niedersachsen in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Vor allem junge Männer zeigen ihre Liebe mit einem Strauß roter Rosen oder Frühlingsblumen. „Etwa die Hälfte der Valentinstags-Kunden sind unter 30, 30 Prozent sind unter 60 und 20 Prozent älter als 60“, sagt Bernhard Kahlandt, Vorsitzender des Bezirks Hannover im Fachverband Deutscher Floristen. Kahlandt betreibt seit mehr als 30 Jahren ein Blumengeschäft im Stadtteil Ricklingen. 

„Valentin ist nicht mehr ein reiner Männergeschenktag wie früher“, betont der Florist. Allerdings kauften immer noch zu rund 80 Prozent Männer Blumen zum 14. Februar. Die Zahl der Kundinnen steige aber. „Es ist einfach ein schöner Tag, an dem man seine Liebe zeigen kann“, meint Kahlandt. Beschenkt werde längst nicht mehr nur die Partnerin, sondern auch zum Beispiel die beste Freundin oder ein Geschäftspartner. 

Kitschige Plastikherzen und Folie sind out

Kahlandt selbst schenkt seiner Frau Blumen zum Valentinstag. Von ihr bekomme er eher ein anderes Geschenk - etwa ein schönes Abendessen, erzählt er. Die Kunden achteten zunehmend auf regionale Produkte und Nachhaltigkeit - kitschige Plastikherzen und Folie seien out.

In der Woche um den 14. Februar geben die Menschen in Deutschland laut Branchenverband doppelt so viel Geld für Schnittblumen aus wie in anderen Wochen. Valentin gehört in Kahlandts Geschäft zu den umsatzstärksten Tagen, an der Spitze steht aber ein anderer Tag. „Der Muttertag ist einfach unschlagbar“, sagt der Florist.

Tulpen und Hyazinthen als Alternativen

Nach Angaben des Landesverbandes Deutscher Floristen gab es im Jahr 2021 in Niedersachsen und Bremen ungefähr 1.100 Fachgeschäfte und 4.900 Beschäftigte in der Floristik. Die meisten Geschäfte haben ein bis drei Angestellte. In Deutschland beläuft sich der Gesamtumsatz von Blumen und Pflanzen auf circa 8,8 Milliarden Euro (Stand 2023).

Der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft zufolge entfallen rund 38 Prozent der Ausgaben für Schnittblumen auf Rosensträuße, gefolgt von Tulpen. An Valentin könne es zu leicht erhöhten Einkaufspreisen vor allem bei Rosen aufgrund der weltweiten Nachfrage kommen, teilte der Fachverband Deutscher Floristen mit. Demnach kommen edle langstielige Sorten vielfach aus den Ländern des Globalen Südens und haben lange Lieferwege hinter sich. Alternativen seien Tulpen, Hyazinthen, Narzissen und andere Frühblüher.