Erzgbirgskreis „Forschung unterm Schwibbogen“: Bahnforschungscampus öffnet
Annaberg-Buchholz - Das Erzgebirge schickt sich an, ein wichtiges Forschungszentrum für Bahntechnik der Zukunft zu werden. Dazu ist am Montag in Annaberg-Buchholz in einem Teil des Unteren Bahnhofs ein neuer Campus eröffnet worden, der als Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz dient. Zum „Smart Rail Connectivity Campus“ (SRCC) gehören rund 150 Partner, darunter weitere Hochschulen, Forschungseinrichtungen und zahlreiche Unternehmen wie die Deutsche Bahn, Nokia, Vodafone und Siemens. Von „Spitzenforschung unterm Schwibbogen“, sprach Uni-Rektor Gerd Strohmeier zur Eröffnung.
Die Initiative für den neuen Forschungscampus reicht ins Jahr 2017 zurück. Seither wurde etwa das erste digitale Stellwerk Europas in Annaberg-Buchholz aufgebaut und eine 25 Kilometer lange Teststrecke nach Schwarzenberg eingerichtet, auf der schon Forschungszüge fahren. Hier soll der Bahnverkehr der Zukunft erforscht, entwickelt und erprobt werden. Dazu gehören etwa die Fernsteuerung von Triebfahrzeugen, die Ladeinfrastruktur für Akku-Züge, hybride Antriebstechnologien und moderne Leit- und Sicherungstechnik.
Mit dem SRCC würden mehrere Megatrends dieser Zeit angesprochen, sagte Strohmeier - von Mobilität und Energie über Digitalisierung und künstliche Intelligenz bis hin zur Individualisierung. Dafür gebe es hier weltweit einmalige Rahmenbedingungen. „Smart Rail-Technologie aus Annaberg-Buchholz wird nicht nur die regionale Wirtschaft stärken, sondern auch Mobilität nachhaltiger gestalten“, betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei dem Festakt.
Der SRCC wird den Angaben zufolge über das Programm „WIR! - Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums mit bis zu 15 Millionen Euro gefördert. Sanierung und Umbau des Bahnhofgebäudes haben laut Oberbürgermeister Rolf Schmidt rund 5,3 Millionen Euro gekostet.