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Anschlag auf Weihnachtsmarkt Freistellung wegen Taleb A.: Salus setzt Direktor wieder ein

Was wusste der Arbeitgeber des Magdeburg-Täters vor dem Anschlag über dessen gesundheitliche Verfassung? Der Aufsichtsrat des Unternehmens arbeitet das auf, nun liegt ein Zwischenergebnis vor.

Von dpa 28.04.2025, 13:26
Salus-Geschäftsführer Jürgen Richter und Aufsichtsratschef Wolfgang Beck.
Salus-Geschäftsführer Jürgen Richter und Aufsichtsratschef Wolfgang Beck. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Der Klinikbetreiber Salus hat die Freistellung des Ärztlichen Direktors des Maßregelvollzugs Bernburg aufgehoben. Die Salus war früher der Arbeitgeber des Magdeburg-Attentäters Taleb A. Ein Zwischenbericht lasse „bereits jetzt erkennen, dass dem Ärztlichen Direktor im Zusammenhang mit der Beschäftigung des Attentäters keine Vorwürfe gemacht werden können, die arbeitsrechtliche Maßnahmen rechtfertigen“, teilte die Salus mit. Die Freistellung sei bereits am 18. März 2025 beendet worden. 

Die Salus ist eine gemeinnützige Betreibergesellschaft für sozialorientierte Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt. Es wurde eine Sonderprüfung in Auftrag gegeben. Dabei geht es unter anderem um Auffälligkeiten im Beschäftigungsverhältnis, fachliche Kompetenzen und das Verhalten des Attentäters. „Da es sich nur um einen Zwischenbericht handelt, können Details noch nicht ausgeführt werden“, hieß es.

Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg, Taleb A., war seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg im Salzlandkreis als Stationsarzt tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen. Kurz vor Weihnachten hatte der Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sechs Menschen getötet und knapp 300 verletzt.

Anfang Februar war bekanntgeworden, dass sich ein Kollege ein paar Monate vor dem Anschlag Sorgen um die Verfassung von Taleb A. machte und diese Hinweise auch an Vorgesetzte weitergab.