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Wetter und Landwirtschaft Frühjahrstrockenheit macht Bauern Sorgen

Es war einer des trockensten März-Monate seit fast 150 Jahren. Fehlender Regen erschwert den Frühjahrsstart auf den Feldern. Die Bauern in Brandenburg mit ohnehin sandigen Böden sind beunruhigt.

Von dpa 09.04.2025, 05:35
In Brandenburg sind die Böden besonders sandig und von Trockenheit geprägt: Landwirte wünschen sich in den kommenden Tagen vor allem Regen. (Archiv)
In Brandenburg sind die Böden besonders sandig und von Trockenheit geprägt: Landwirte wünschen sich in den kommenden Tagen vor allem Regen. (Archiv) Patrick Pleul/dpa

Potsdam - Anhaltende Trockenheit in den kommenden Wochen des Frühjahres lösen bei Landwirten in Brandenburg Besorgnis aus. „Die Phase ohne Niederschläge darf nicht allzu lange anhalten“, sagte Landesbauernpräsident Henrik Wendorff der Deutschen Presse-Agentur. „Der Optimismus, den wir eigentlich hatten, ist schnell wieder verflogen.“ 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte mitgeteilt, der März sei hierzulande einer der trockensten seit Messbeginn im Jahr 1881 gewesen. Die Bodenfeuchte lag demnach in den oberen Schichten besonders im Norden gebietsweise bis zu 20 Prozent unter den langjährigen Minimalwerten.

Schwerer Start für Hafer und Sonnenblumen?

Die Landwirte schauen mit einigen Sorgen auf den ausbleibenden Regen und die gleichzeitig steigenden Temperaturen um 20 Grad. „Denn die Brandenburger Böden sind die ersten, die Stresssymptome zeigen werden“, so Wendorff. Von Januar bis März sei zu wenig Niederschlag gefallen. Dies könne für die Pflanzen, die jetzt in die Erde kommen, problematisch werden wie etwa Hafer, Sonnenblumen und danach auch der Mais. Wintergetreide, das im vergangenen Herbst ausgesät wurde, sei dagegen widerstandsfähiger. 

Brandenburger Böden oft stärker betroffen als andere Bundesländer

„In Brandenburg sind sandige Böden mit geringer Wasserhaltekapazität weit verbreitet, deshalb sind diese oft stärker betroffen als andere Bundesländer“, sagte der Forscher am Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg, Claas Nendel. „Der trockene März bedeutet, dass Wasservorräte im Boden nicht aufgefüllt werden konnten und dass die oberste Bodenschicht bereits so trocken sein kann, dass die jetzt auszusäenden Sommerungen nicht mehr optimal keimen.“ 

Eventuell mache eine frühere Aussaat trotz drohender Spätfröste und kalter Witterung zu den Eisheiligen Sinn, so der Experte. „Infolge des Klimawandels besteht mit steigenden Temperaturen und damit steigender Verdunstung ein Trend zu zunehmender Frühjahrstrockenheit“, sagte DWD-Meteorologe Andreas Brömser.