Gastgewerbe Gastronomie noch mit Umsatzrückständen nach der Pandemie
Hotels und Gaststätten haben in der Corona-Zeit stark gelitten und wurden staatlich unterstützt. Dazu kam der Fachkräftemangel. 2023 ging es leicht aufwärts - doch 2024 steigt die Mehrwertsteuer wieder.
Magdeburg - Hotels und Gaststätten in Sachsen-Anhalt kämpfen immer noch mit Umsatzrückständen im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie. Das vergangene Jahr sei insgesamt ein gutes gewesen, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, auf Anfrage.
Gerade der Sommer sei in Teilen sehr gut gewesen und es sei auch gelungen, in manchen Monaten mehr Gewinne zu machen als vor der Pandemie. Jetzt merke die Branche aber, dass vor allem die Inflation das Kaufverhalten der Menschen stark drücke, sagte Schmidt. Die Gastronomie werde für viele zum Luxusgut.
Besonders positiv haben sich nach Angaben des Verbandspräsidenten die touristischen Ziele im Harz, die Welterbestätten und die Weinanbaugebiete im Süden entwickelt. Die Aufenthaltsdauer sei aber wieder auf im Schnitt zwei bis vier Tage gesunken. Während der Pandemie seien die Menschen teils deutlich länger geblieben. Jetzt hätten viele Menschen ihre Urlaube im Ausland nachgeholt, so Schmidt.
Mit größeren Sorgen blickt der Dehoga-Präsident auf das neue Jahr. Dann wird die Mehrwertsteuer, die zeitweise reduziert war, wieder von 7 auf 19 Prozent erhöht. „Wenn die Preise für ein Gericht plötzlich über die 20-Euro-Marke springen ist die Frage, wie der Gast das akzeptiert“, sagte Schmidt.
Wie aus Daten des Statistischen Landesamtes hervorgeht, ist die Zahl der Abmeldungen im Gastgewerbe erneut angestiegen. Allerdings stieg gleichzeitig auch die Zahl der Gewerbeanmeldungen auf 870 bis Oktober und damit auf ein Vor-Corona-Niveau im gleichen Zeitraum der vergangenen sechs Jahre.
Vor allem Kleinstbetriebe im ländlichen Raum haben es nach Ansicht des Verbandes schwer. Hotels und Gaststätten in der größeren Städten oder in der Nähe von touristischen Zielen hätten es deutlich einfacher.