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Bildung GEW kritisiert Verschlechterung der Unterrichtsversorgung

In Sachsen fehlen 1.400 Lehrkräfte. Aus Gewerkschaftssicht liegt das Problem in der Personalpolitik der Regierung.

Von dpa 17.01.2025, 12:14
Die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Claudia Maaß kritisiert die Darstellung von Teilzeitbeschäftigten und älteren Lehrkräften als „Sündenböcke“ für die verschlechterte Unterrichtsversorgung (Archivbild).
Die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Claudia Maaß kritisiert die Darstellung von Teilzeitbeschäftigten und älteren Lehrkräften als „Sündenböcke“ für die verschlechterte Unterrichtsversorgung (Archivbild). Sebastian Kahnert/dpa

Dresden - Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht die Regierung für die verschlechterte Unterrichtsversorgung in Sachsen verantwortlich. „Wer seit 35 Jahren ohne Weitblick, ohne Personalentwicklungskonzept und immer unter dem Primat der Kostenersparnis Schule in Sachsen verantwortet, muss sich nicht wundern, wenn dies negative Folgen hat“, sagte die stellvertretende Landesvorsitzende Claudia Maaß. 

Im laufenden Schuljahr ist der vorgesehene Unterricht laut Kultusministerium nur zu etwa 95 Prozent abgedeckt. Besonders prekär ist die Situation demnach an Oberschulen mit 89,5 Prozent und Förderschulen mit 88,8 Prozent. Es fehlen zur vollständigen Abdeckung fast 1.400 Lehrerinnen und Lehrer - etwa 300 mehr als 2023/2024. 

Maaß: „Unterrichtsausfall flächendeckend“

„Die Zahlen belegen: Die Endlosspirale in Richtung drohender Bildungsarmut in Sachsen nimmt die nächste Umdrehung“, sagte Maaß. Die Schere zwischen dem Bedarf an Lehrkräften und den tatsächlich Beschäftigten gehe weiter auseinander. „Unterrichtsausfall ist flächendeckend in allen Schularten an der Tagesordnung.“ Von der Regierung fordert sie belastbare Pläne für den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler.

Die Gewerkschaft kritisierte zudem den Verweis des Ministeriums auf den Rückgang des Arbeitsvermögens bei Lehrkräften, durch den demnach rechnerisch Arbeitskraft von 2.900 Vollzeitstellen verloren geht. Teilzeitbeschäftigte und Ältere würden als Sündenbock für die katastrophale Unterrichtsversorgung hingestellt, sagte Maaß. Das trage weiter zur Demotivation der Beschäftigten bei.