Fußball-Bundesliga Götze trifft: Frankfurt gewinnt in Überzahl gegen Stuttgart
Eintracht Frankfurt kommt der Champions League durch einen Heimsieg gegen den VfB Stuttgart näher. Die Hessen profitieren von einem Platzverweis. Stuttgarts Negativlauf setzt sich fort.

Frankfurt/Main - Eintracht Frankfurt hat die Ergebniskrise des VfB Stuttgart verlängert und selbst einen wichtigen Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation gemacht. Die Frankfurter gewannen am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga zu Hause in Überzahl 1:0 (0:0).
Die Eintracht profitierte im Topspiel von einer Roten Karte des VfB-Verteidigers Ameen Al-Dakhil, der in der 58. Minute wegen einer Notbremse vom Feld musste. Mit einem Spieler mehr auf dem Platz erzielte der frühere Weltmeister Mario Götze den Siegtreffer (71.) für die SGE.
„Dass das nicht hilft am Ende, ist klar“, motzte VfB-Keeper Alexander Nübel nach dem Spiel bei Sky zur Roten Karte. „Dass dann so ein Scheiss-Tor passiert nach dem Pfosten, ist dann auch unglücklich.“
VfB zum sechsten Mal in Serie sieglos
Nach dem Heimsieg belegt die Eintracht zumindest für eine Nacht den dritten Platz in der Tabelle. Der FSV Mainz 05 kann am Sonntag mit einem Auswärtssieg bei Borussia Dortmund wieder vorbeiziehen. „Das war ein wichtiger Sieg für uns. Heute war es mal wichtig, drei Punkte zu holen. Das steht über allem“, sagte Siegtorschütze Götze.
Für den VfB rückt das internationale Geschäft nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie in weite Ferne. Mit einem Erfolg im ersten Spiel nach Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Coach Sebastian Hoeneß hätten die Schwaben den Anschluss an die Europokal-Startplätze wieder herstellen können.
Woltemade nicht in der Startelf
„Das ist ein Dämpfer. Wir wollten heute den Bock umstoßen. Dieses Jahr läuft nicht gut. Das tut extrem weh heute“, sagte Nübel.
VfB-Coach Sebastian Hoeneß verzichtete in der Startelf überraschend auf Stürmer Nick Woltemade, der zuletzt nicht nur beim VfB, sondern auch bei der U21-Nationalmannschaft überzeugt hatte. „Da steckt kein Trick dahinter. Da steckt nur dahinter, dass wir auf den Jungen auch ein bisschen aufpassen müssen“, begründete Hoeneß seine Entscheidung.
Stuttgart zu Beginn besser, Ekitikés Treffer zählt nicht
Auch ohne Woltemade, der in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde, begann der VfB vor 58.000 Zuschauern zielstrebig und mit viel Zug nach vorne. Nach nicht einmal 100 Sekunden wurde Eintracht-Torwart Kauã Santos, der den verletzt fehlenden Stammkeeper Kevin Trapp vertrat, erstmals von Jamie Leweling geprüft. Stuttgarts Enzo Millot verzog zudem knapp (7.).
Kurz darauf jubelten auf einmal die Hausherren, doch Frankfurts Top-Stürmer Hugo Ekitiké stand vor seinem vermeintlichen Treffer im Abseits (13.). Die Eintracht war nun besser im Spiel und hatte mehrere Großchancen.
VfB klärt zweimal in höchster Not
Erst verhinderte Nationalspieler Maximilian Mittelstädt mit einer Riesen-Rettungstat die Führung der Eintracht durch Ansgar Knauff, nachdem dieser schon VfB-Keeper Alexander Nübel umkurvt hatte (18.). Bei der anschließenden Ecke klärten die Stuttgarter einen Kopfball von Tuta per Pingpong aus der Gefahrenzone.
Frankfurts Coach Dino Toppmöller musste dann früh wechseln, weil sich Knauff bei seiner großen Gelegenheit verletzt hatte. Er wurde durch Nnamdi Collins ersetzt (25.). Die Eintracht blieb bis zur Halbzeit gefährlicher, konnte dies aber nicht nutzen.
Eintracht betreibt Chancenwucher
Die Frankfurter drängten auch nach dem Seitenwechsel auf die Führung. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Nübel schoss Collins den Ball aus der Distanz über das vom Keeper verlassene Tor (50.). In der 56. Minute kam auch noch Pech hinzu, als Ekitiké den Pfosten traf.
Wenige Augenblicke später sah Al-Dakhil nach einer Notbremse an Ekitiké Rot. Doch die Überzahl der Hessen machte sich auf dem Platz zunächst nicht wirklich bemerkbar. Etwas aus dem Nichts sorgte Götze per Abstauber für die Führung. Zuvor hatte Hugo Larsson den Pfosten getroffen. Der VfB hielt nach dem Rückstand in Unterzahl zwar ordentlich dagegen, der Ausgleich gelang den Schwaben aber nicht mehr.