FC Bayern München Großer Ehrgeiz, erste Absagen: Wohin zieht es Thomas Müller?
Im Sommer muss der Spieler Thomas Müller den FC Bayern nach 25 Jahren verlassen. Was kommt danach? Angeblich hat Müller zwei Interessenten schon abgesagt.

München - Thomas Müller ist jetzt tatsächlich gewechselt. So formulierte es zumindest eine Rasendüngermarke, für die der Weltmeister von 2014 künftig als Botschafter die Verkaufszahlen ankurbeln soll. Pläne für den eigenen Garten hat Müller also schon. Aber darüber hinaus?
Dass er nach seiner ruhmreichen Zeit beim FC Bayern München als Spieler weitermacht, davon gehen Vertraute aus. „Ich habe das Gefühl, dass er immer noch viel Spaß am Fußball hat“, sagte zum Beispiel kürzlich Joshua Kimmich, der zudem verriet, dass Müller und er sich „das eine oder andere Mal“ auch über das Thema unterhalten haben.
„Ich bin überzeugt, dass es nicht zu Ende ist und er die Energie hat, was Neues anzugreifen“, meinte auch Münchens Sportdirektor Christoph Freund. Wie Müller trainiere und lebe, spricht Freund zufolge für eine Fortsetzung der Spieler-Laufbahn über das Saisonende hinaus. „Egal, wo er hingeht, er wird diesen Verein bereichern.“
Kennt Müller die Planung jetzt?
Müller muss den FC Bayern gegen seinen Willen nach 25 Jahren verlassen. Der 35 Jahre alte Offensivspieler bekommt im Sommer keinen neuen Vertrag mehr. Für die Münchner wird er noch die Club-WM vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA bestreiten, dafür bekommt er eine Mini-Vertragsverlängerung.
Und danach? „Die Planung kenne ich noch nicht. Während der heißen Wochen habe ich nichts vorangetrieben“, sagte der immer noch extrem ehrgeizige Müller nach dem Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand vor einer Woche. Mehr oder weniger wahrscheinliche Szenarien für Müllers Zukunft, wenn er als Profi weitermachen sollte:
USA
Franz Beckenbauer ist diesen Schritt gegangen. Lothar Matthäus auch. Ein Wechsel nach der Bayern-Zeit in die USA. Beckenbauer und Matthäus wählten einst New York. Den „Big Apple“ in der MLS könnte sich der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler auch bei Müller vorstellen. „Ich sehe zwei Vereine für ihn in Amerika: Red Bull New York, wo er dann schon an der Ostküste ist, wo du kürzere Flugzeiten nach München hast. Oder ich sehe ihn beim Partnerverein von Bayern München, Los Angeles“, meinte Matthäus. „Da kann er ein bisschen befreiter leben als hier in München.“
In New York spielt zum Beispiel Müllers früherer Teamkollege Eric Maxim Choupo-Moting, Los Angeles FC hat Stars wie die ehemaligen französischen Nationalspieler Olivier Giroud und Hugo Lloris unter Vertrag. Der FC Cincinnati soll dem zweimaligen Champions-League-Gewinner aus Deutschland sogar ein Angebot gemacht haben, das dieser der „Bild“ zufolge aber abgelehnt hat. Für die MLS wäre Müller ein Jahr vor der WM im Land aber natürlich ein Hammer-Transfer.
Italien
Müller soll auch hier schon eine Absage erteilt haben. An einem Wechsel zur AC Florenz, für die einst auch Mario Gomez (2013 bis 2015) oder Franck Ribéry (2019 bis 2021) nach ihrer Bayern-Zeit kickten, soll der Rekordspieler der Münchner kein Interesse haben, auch wenn ein Vermittler eingeschaltet worden sein soll. Angeblich soll Florenz aber nicht der einzige Serie-A-Verein sein, bei dem der Name Müller als mögliches Transferziel gefallen ist. Auch über Lazio Rom, wo einst Miroslav Klose nach seiner Bayern-Zeit die Karriere beendete, wurde schon spekuliert.
Brasilien
In Brasilien wurde Müller 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister. Aber dass der Ur-Bayer seinen Lebensmittelpunkt ausgerechnet nach Südamerika verlegen will? Naja. Über ein Interesse von Internacional Porto Alegre wurde jedenfalls auch spekuliert. „Globo Esporte“ verwies aber schnell auf zwei eigene Quellen, die ein angebliches Interesse an Müller dementierten. An Porto Alegre kann sich der Noch-Bayern-Star aber schon noch gut erinnern. Im Achtelfinale der WM 2014 gewannen die Deutschen dort mit 2:1 nach Verlängerung gegen Algerien.
In die Spekulationslotterie wurden bei Müller auch Fenerbahçe Istanbul, mit dem immer wunderlicheren früheren Toptrainer José Mourinho, diverse Premier-League-Vereine oder auch Saudi-Arabien geworfen, wo Cristiano Ronaldo immer mehr noch dem Toreschießen nachgeht. Müller hat aber noch genug Zeit, sich für seinen weiteren Werdegang zu entscheiden. Dass er Pläne für den eigenen Garten hat, ist ja schon mal etwas.