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Parteienstärke Grüne gewinnen am meisten neue Mitglieder in Brandenburg

Das vergangene Jahr hat für mehrere Parteien in Brandenburg unter dem Strich neue Mitglieder gebracht. Am größten ist das Plus bei einer Partei, die nicht mehr im Landtag vertreten ist.

Von dpa 08.02.2025, 05:00
Mehrere Parteien in Brandenburg haben im vergangenen Jahr unter dem Strich Mitglieder hinzugewonnen - am stärksten war das Plus bei den Grünen (Archivbild).
Mehrere Parteien in Brandenburg haben im vergangenen Jahr unter dem Strich Mitglieder hinzugewonnen - am stärksten war das Plus bei den Grünen (Archivbild). Stefan Sauer/zb/dpa

Potsdam - Die Grünen in Brandenburg haben im vergangenen Jahr unter den größeren Parteien unter dem Strich die meisten Mitglieder hinzugewonnen. Dahinter folgt bei der Mitgliederentwicklung die AfD, die CDU und die Linke, die gerade in den vergangenen Tagen zahlreiche Neueintritte verbucht. Jüngste Trends infolge der Bundestagsdebatte über die Migrationspolitik sind zum Großteil noch nicht ausgewertet. Die stärkste Partei im Land bleibt trotz leichter Einbußen die SPD.

Die Grünen, die seit der Landtagswahl nicht mehr im Parlament vertreten sind, hatten zum Jahresende 2024 mit 3.456 Mitgliedern rechnerisch 778 mehr als ein Jahr vorher. Das ist ein Plus von 29 Prozent. Bis Anfang Februar wuchs die Zahl weiter auf rund 3.660 - über 200 Mitglieder mehr seit Jahresbeginn. Mehr Frauen als Männer treten der Partei nach eigenen Angaben bei. „Unser klarer Kurs überzeugt – das spüren wir besonders in den letzten Monaten“, sagte Landeschefin Hanna Große Holtrup. Die Dynamik gebe der Partei Rückenwind.

AfD legt ebenfalls um mehr als ein Viertel zu

Die AfD legte innerhalb eines Jahres von 2.183 auf 2.771 Mitglieder Anfang dieses Jahres zu, teilte eine Sprecherin mit. Das ist unter dem Strich ein Plus von 112 Mitgliedern oder von 27 Prozent. Der positive Trend setze sich fort: Allein im Dezember 2024 und Januar 2025 habe der Landesverband 143 Neueintritte gezählt. Weitere 437 Aufnahmeanträge seien in Bearbeitung. 

AfD-Landeschef René Springer wandte sich gegen eine Ausgrenzung seiner Partei: „Das enorme Wachstum unserer Mitgliederzahlen in den vergangenen Monaten ist Ausdruck einer Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist – schon gar nicht durch Staatsdemos und Brandmauern.“ Der Landesverfassungsschutz stuft die AfD in Brandenburg als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.

Auch CDU und Linke gewinnen Mitglieder

Die CDU wuchs nach Angaben einer Sprecherin von 5.383 auf 5.420 Mitglieder Ende vergangenen Jahres. Das sind rechnerisch 37 Mitglieder oder rund 0,7 Prozent mehr. Für Januar lagen zunächst noch keine Zahlen vor.

Die Linke hatte Ende vergangenen Jahres 4.118 Mitglieder nach 4.087 Mitgliedern ein Jahr zuvor. Damit gewann die Linke unter dem Strich 31 Mitglieder hinzu, das ist ein Plus von rund 0,8 Prozent. 464 Neueintritten standen 294 Austritte gegenüber, dazu kamen Todesfälle, Zu- und Wegzüge.

„Damit ist der Landesverband erstmals seit vielen Jahren wieder gewachsen“, erklärte Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg. In den Vorjahren habe der Mitgliederschwund bei 5 bis 8 Prozent gelegen. Seit Jahresbeginn legt die Linke bei der Zahl rasant zu: Bis Anfang Februar seien es 478 Neueintritte gewesen. Damit habe der Landesverband 4.576 Mitglieder. So viele Mitglieder hatte der Landesverband zuletzt Ende 2022.

SPD mit leichtem Verlust

Die SPD, die seit 1990 im Land mit wechselnden Partnern regiert, hatte Ende vergangenen Jahres 5.795 Mitglieder, ein Jahr zuvor waren es mit 5.811 noch etwas mehr. Das ist unter dem Strich ein Minus von 16 Mitgliedern oder von 0,3 Prozent. Im vergangenen Jahr habe es 356 Neueintritte gegeben, 305 Mitglieder seien ausgetreten und 77 gestorben. Das sei eine eher stabile Entwicklung, sagte der kommissarische SPD-Generalsekretär Kurt Fischer.

Das BSW hat derzeit nach eigenen Angaben rund 60 Mitglieder. Weitere seien im Aufnahmeverfahren, sagte Landesgeschäftsführer Stefan Roth. „Das Interesse beim BSW Mitglied zu werden, ist ungebrochen groß.“ Der Landesverband gründete sich erst im vergangenen Jahr, die Aufnahme erfolgt zentral, deshalb gibt es keine Vergleichszahl zum Stand Ende 2023.